Die Sprache des Weines kennt viele Begriffe, die – zumindest in ihrer fachspezifischen Bedeutung – nicht allen geläufig sind. Die gebräuchlichsten Termini beschreibt und erklärt das Glossar.
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- Fuselöle
- Definition:Nebenprodukte der alkoholischen Gärung
Steht auch für qualitätsmäßig bedenkliche Produkte; Fuselöle werden langsam im Körper abgebaut und sind für den sogenannten „Kater“ verantwortlich.
- G'spritzter, Gespritzter
- Definition:Erfrischendes Mischgetränk aus Wein und Mineralwasser
Die Mischung aus Wein mit Soda- bzw. Mineralwasser wird in Österreich als Gespritzter oder G'spritzter bezeichnet. Der G'spritzte ist ein Durstlöscher, vor allem in der warmen Jahreszeit, wird aber auch als Aperitif oder unkomplizierter Speisenbegleiter (wegen seines geringen Alkoholgehalts) gerne eingesetzt. Ist das Mischungsverhältnis normalerweise 1:1, wird er auch als Sommerg'spritzter mit mehr Wasser gerne getrunken.
- Ganztraubenpressung
- Definition:Produktionsverfahren
Die schonendste Art der Traubenverarbeitung; bei dieser Methode werden die unverletzten Trauben ohne Rebeln und Quetschen in einer (pneumatischen) Presse behutsam gepresst. Das Ergebnis sind gerbstoffarme, fruchtige Moste.
- Garagenwein
- Definition:Weinrarität
Wein von hoher Qualität in geringer Menge bei dementsprechendem Preis von kleinen Weingütern; Modeterminus, der in den 1990er Jahren aufkam.
- Gärbehälter
- Definition:
Stahltank, Bottich, Holzfass, früher auch Betonzisterne und für Kleinstmengen sogar Glasballon, für das Vergären von Wein.
- Gärständer
- Definition:Behältniss für die Rotweingärung
Die Gärung beim Rotwein erfolgt in der Regel auf der Maische. Dafür werden Behältnisse aus Edelstahl oder Holz, vielfach mit Temperaturregelung und technischem Aufwand (Überfluten, Untertauchen, Rührwerk, Gasumwälzung), verwendet, um den Maischekuchen feucht zu halten und die optimale Ausbeute von Farbe und Tannin zu ermöglichen.
- Gärstopp
- Definition:Unterbrechung der Gärung
Bewusst herbeigeführte oder spontane Unterbrechung der Gärung; das Ergebnis ist ein Wein mit natürlichem Restzuckergehalt.
- Gärung
- Definition:Mikrobieller Abbau organischer Stoffe
Durch die Hefe (Saccharomyces cerevisiae) wird bei der alkoholischen Gärung der vorhandene Zucker im Traubenmost zu Alkohol und CO2-Gas umgesetzt; dabei entsteht Wärme, die ebenso wie das Kohlensäuregas abgeführt werden muss (Traubenzucker + Hefe = Alkohol + Kohlendioxid + Wärme).
- Gärung - gekühlt, kontrolliert
- Definition:Kontrollierter mikrobieller Abbau organischer Stoffe
Speziell beim Weißwein ist die Temperaturkontrolle (gekühlte Gärung) eine der wichtigsten Qualitätsmaßnahmen. Bei etwa 18 – 20° C verläuft die Gärung langsamer und gleichmäßiger, weniger Alkohol und Aromen gehen verloren. Diese Kaltgärung wird durch Berieselung der Stahltanks mit Wasser, Kühlschlangen in Tanks oder Fässern oder durch den Einsatz von kühlbaren Doppelmanteltanks erreicht.
- gebrochen
- Definition:
Der Wein ist fehlerhaft/trüb, man unterscheidet weißen, schwarzen, braunen Bruch.
- gedeckt
- Definition:
Sehr dunkle Farbe beim Rotwein
- gefällig
- Definition:Geschmacksbild
Harmonischer Wein, aber ohne Komplexität; eher für einfache aber angenehm schmeckende Weine.
- gehaltvoll
- Definition:mächtig
Körperreicher, voller Wein
- Geiztrieb
- Definition:Nebentrieb
Nebentrieb der Rebe, deren Traubenansatz entfernt werden sollte.
- Geläger
- Begriff für:Trubstoff im Fass
Sedement abgestorbener Hefen und weiterer Trubstoffe im Fass oder Tank. Sauberes Geläger kann auch gebrannt werden; das Ergebnis ist als Geläger-, Glöger- oder Hefebrand bekannt.
- Gelatine
- Definition:Eiweiß
Eiweißstoff, der zum Schönen verwendet wird.
- Gelber Muskateller
- Definition:Österreichische Weißweinsorte
In der vielfältigen und uralten Muskat-Familie ist der Gelbe Muskateller in Österreich ein leider viel zu rarer Sortenfixstern. Im Weingarten ist die Sorte jedoch schwierig zu behandeln und sehr anspruchsvoll; die traubigen Weine zeichnen sich durch mehr oder weniger intensives Muskatbukett, Zitrusnoten, Kräuterwürze und Blütenaromen aus. Aufgrund der animierenden Fruchtsäure wird er in der österreichischen Gastronomie gerne glasweise als Aperitif eingesetzt.
- Gemischter Satz
- Definition:Wiener Spezialität
Im Gegensatz zum Cuvée, wo fertige Weine verschnitten werden, sind beim Gemischten Satz verschiedene Sorten im Weingarten gemischt ausgepflanzt; diese werden gemeinsam gelesen, verarbeitet und ausgebaut. Speziell in Wien hat der Gemischte Satz Tradition und erlebt gerade jetzt eine intensive Renaissance.
- Gerbstoff
- Definition:verändert das Geschmacksbild eines Weines
Eine Art der Polyphenole, die vor allem beim Rotwein zu den am stärksten prägenden Inhaltsstoffen gehört.
- gerbstoffreich
- Definition:
herber, tanninreicher Wein