Die Sprache des Weines kennt viele Begriffe, die – zumindest in ihrer fachspezifischen Bedeutung – nicht allen geläufig sind. Die gebräuchlichsten Termini beschreibt und erklärt das Glossar.
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- Weinkellerei
- Definition:Verarbeitungsstätte
Verarbeitungs- und Abfüllbetrieb, der im Unterschied zum Erzeugerbetrieb Trauben, Moste oder Weine zukauft, um diese weiter zu verarbeiten und abzufüllen.
- Weinkontrolle
- Definition:
In Österreich unterliegt die Weinkontrolle den Agenden der Bundeskellereiinspektion bzw. deren Hilfsorganen, den Mostwägern. Als Überwachungsorgan sind die Bundeskellereiinspektoren (BKI) direkt dem Landwirtschaftsministerium unterstellt. Sie überwachen das Inverkehrbringen von Wein, die gesamte Vinifikation und ziehen Weinproben. Der Hauptanteil ihrer Tätigkeit ist während der Lesezeit, wo sie kontrollierend (Mostwägerbestätigung) aber auch beratend zum Einsatz kommen.
- Weinkrankheiten
- Definition:Als Weinkrankheiten bezeichnet man Fehler, die durch Mikroorganismen verursacht werden.
Meist sind mangelnde Hygiene oder fachliche Inkompetenz die Ursachen. Häufige Weinkrankheiten sind Zähwerden, Essigstich/flüchtige Säure, Aceton (UHU-Ton), Brettanomyces (Pferdeschweißton) oder Milchsäurestich.
- Weinland
- Definition:
Weinbauregion, die die Weinbaufläche der Bundesländer Niederösterreich, Burgenland und Wien umfasst.
- Weinlese
- Definition:Einbringen der (reifen) Weintrauben
In Österreich meist in den Monaten September und Oktober; wir unterscheiden Vorlese, Frühlese, Hauptlese, Spätlese, Maschinenlese, Handlese etc.
- Weinmarke
- Definition:Meist in großer Stückzahl erzeugte Weine, die mit einem bekannten Markennamen ausgestattet sind.
Geschmacklich möglichst gleichbleibend (jahrgangsunabhängiges Geschmacksprofil) und in einem fixen Preisband eingebunden, sind weitere Kriterien für eine Weinmarke.
- Weinpresse
- Definition:Ein Gerät zum Ausquetschen oder Auspressen von Weintrauben oder Maische.
Heute sind meist schonende pneumatische Pressen als sogenannte Schlauch- oder Balgpressen im Einsatz. Noch vereinzelt finden wir hydraulische Horizontalpressen; die Baumpressen haben nur noch historische Bedeutung. Weitere in Österreich selten vorkommende Pressen sind Korbpressen und Schneckenpressen.
- Weinrebe(n)
- Definition:
Von den elf ampelographischen Gruppen ist die Unterart Vitis vinifera für uns von besonderer Bedeutung. Je nach Reifeverhalten unterscheiden wird zwischen früh reifenden und spät reifenden Rebsorten. Auch eine Einteilung in autochthone (einheimische) und internationale Rebsorten wird vorgenommen. In Österreich sind folgende Qualitätsrebsorten zugelassen:
Weißweinrebsorten:
Blütenmuskateller, Bouvier, Chardonnay (Morillon), Frühroter Veltliner (Malvasier), Furmint, Goldburger, Goldmuskateller, Grauer Burgunder (Pinot Gris, Ruländer), Grüner Veltliner (Weißgipfler), Jubiläumsrebe, Muscaris, Müller-Thurgau (Rivaner), Muskateller (Gelber Muskateller, Roter Muskateller), Muskat-Ottonel, Neuburger, Roter Veltliner, Rotgipfler, Sauvignon Blanc, Scheurebe (Sämling 88), Souvignier gris, Sylvaner (Grüner Sylvaner), Traminer (Gewürztraminer, Roter Traminer), Weißer Burgunder (Weißburgunder, Pinot Blanc, Klevner), Weißer Riesling (Riesling, Rheinriesling), Welschriesling, Zierfandler (Spätrot)
Rotweinrebsorten:
Blauburger, Blauer Burgunder (Blauer Spätburgunder, Blauburgunder, Pinot Noir), Blauer Portugieser, Blauer Wildbacher, Blaufränkisch, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot, Rathay, Roesler, Rosenmuskateller, St. Laurent, Syrah, Zweigelt(Blauer Zweigelt, Rotburger) . - Weinritter
- Definition:
Die Europäische Weinritterschaft (Ordo Equestris Vini Europae) ist eine Vereinigung ritterlicher Eidgenossen; sie stehen u.a für Weinkultur, Weinwürdigung und Weinwissen mit einer Fülle an Aktivitäten und Veranstaltungen.
- Weinsäure
- Definition:Einer der wichtigsten Bestandteile der Weintraube, des Mostes und des Weines.
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Säuren, die bedeutendsten davon sind Weinsäure und Äpfelsäure/Apfelsäure. Weitere wichtige Säurearten sind Zitronensäure, Essigsäure und Bernsteinsäure.
- Weinsensorik
- Definition:Sensorik bedeutet Sinnenprüfung und ist der Sammelbegriff für die Gesamtheit der Sinneswahrnehmungsvorgänge.
In der Weinsensorik spielen vor allem der Gesichts-, der Geruchs- und der Geschmackssinn eine Rolle.
- Weinskandal
- Definition:
Im Jahr 1985 erschütterte der sogenannte „Diäthtylenglykolskandal“ die österreichische Weinwirtschaft. Infolge dessen wurde das „strengste Weingesetz der Welt“ installiert, und ein beispielloser Qualitätsruck bescherte dem Land das „österreichische Weinwunder“. Auch andere Länder hatten des Öfteren mit „schwarzen Schafen“ in der Weinwirtschaft zu tun, deren illegale Aktivitäten zu Weinskandalen geführt haben. Als Reaktion darauf ist es wichtig, die Weinkontrolle zu intensivieren.
- Weinstein
- Definition:
Das Salz der Weinsäure, das in Form von Kristallen im Behältnis (Tank, Fass oder Flasche) ausfällt. Weinstein ist völlig geruch- und geschmacklos und ist nicht als Weinfehler zu sehen. Es empfiehlt sich beim Ausgießen des Weines vorsichtig zu hantieren.
- Weinstraße(n)
- Definition:Einrichtung der Tourismus- bzw. Weinbauvereine
Weinstraßen sind Weinrouten für Weininteressierte, die in allen Weinbaugebieten, markiert, ausgeschildert und mit speziellen Symbolen versehen, zum Weinerlebnis einladen. Klassische Beispiele sind die südsteirische Weinstraße und die Schilcherweinstraße.
- Weintaufe
- Definition:Zeremonie um den 11. November (Martini), wo die Segnung des neuen Jahrganges vorgenommen wird.
Nach der Weintaufe darf mit dem Jungwein angestoßen und zugeprostet werden.
- Weinviertel
- Definition:Weinbaugebiet
Aus der Vielzahl der Rebsorten, die in diesem Gebiet gekeltert werden, ragt der Grüne Veltliner besonders heraus. Ein ausgeprägt pfeffrig-würziges Bukett prägt hier seinen herkunftstypischen Charakter. Mehr lesen
- Weinviertel DAC
- Definition:
Die gebietstypischen Grünen Veltliner aus dem Weinviertel waren die ersten, die als DAC Weine mit dem Jahrgang 2002 auf den Markt kamen. Seit dem Jahrgang 2009 gibt es neben der Kategorie Klassik auch die Kategorie Reserve.
- Weißburgunder
- Definition:Mitglied der Burgunderfamilie
Jüngeres Mitglied der weitverzweigten, alten Burgunderfamilie, die auch international weit verbreitet ist; die klassisch ausgebauten Weine vom Weißburgunder (im Stahltank) sind im Duft und am Gaumen zart und elegant. Mit dezenter Frucht, etwas Vegetabilität und mit Nusswürze eignen sie sich hervorragend als universelle Speisenbegleiter. Aber auch international vinifiziert (mit biologischem Säureabbau und Barriqueeinsatz), manchmal auch im Verschnitt mit anderen Burgundersorten, schafft es der Pinot Blanc, kraftvoll und nachhaltig zu überzeugen.
- weißgepresst
- Definition:
Aus Rotweinrebsorten (blauen Trauben) kann durch rasches Abpressen nur wenig Farbstoff aus den Beerenschalen in den Most gelangen. Die hellen, weißgepressten Weine (auch als Blanc de noirs) bezeichnet, haben vor allem in der Schaumweinerzeugung Bedeutung.
- Weißgipfler
- Definition:
Altes, seltenes Synonym für Grüner Veltliner.