Die Sprache des Weines kennt viele Begriffe, die – zumindest in ihrer fachspezifischen Bedeutung – nicht allen geläufig sind. Die gebräuchlichsten Termini beschreibt und erklärt das Glossar.
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- Nachgärung
Bei mangelnder Sterilität kann es bei Weinen mit Restsüße zu einer unerwünschten Nachgärung in der Flasche kommen. Optisch ist dies an den Schlieren in der Flasche zu erkennen; beim Verkosten ist untypische Kohlensäure festzustellen.
- Nase
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Weinjargon für Geruch
Positive, angenehme Geruchskomponenten, die von der Traubenfrucht herrühren. Die unterschiedlichen Aromakomponenten (blumig, fruchtig, würzig etc. sind im Aromarad aufgelistet. Von Bedeutung sind nicht nur die Geruchseindrücke durch die Nase, sondern auch die retronasale Wahrnehmung durch den Nasen-Rachenraum. Im Englischen wird dieses Zusammenspiel als „flavour“ bezeichnet.
Wir unterscheiden Primär-, Sekundär- u. Tertiäraroma; auch Primär-, Sekundär- und Tertiärbukett benannt. Primäraromen sind jene Substanzen, die bereits in der Traube enthalten sind und schon beim Kosten einer Beere mit den Aromen im späteren Wein verglichen werden können. Wir sprechen von weinigen und traubigen Aromen. Dieser Charakter der Traubensorte kann den Duft nach Beeren, Früchten, Blüten oder Blumen aufweisen (z. B. Rosenduft beim Traminer).
Unter Sekundäraromen versteht man aromabestimmende Substanzen, die erst durch Traubenverarbeitung, Gärung und Ausbau entstehen. Man kann auch vom Gärbukett sprechen. Dazu gehören erwünschte Aromatisierungen, wie z. B. Röstaromen, Toasting oder Vanille, die vom Barrique in den Wein übergehen, aber auch so manche Weinfehler, wie z. B. Böckser.
Die Tertiäraromen oder das Tertiärbukett ist das Lagerbukett und entsteht nach der Gärung erst während der Lagerung, während des Reifeprozesses. Ein typisches Aroma ist hier der Petrolton beim Riesling, ein klassischer Reifeton. Aber auch Weinfehler gehören wieder dazu, deren häufigster der Korkgeschmack ist. - Natural Wine
Der Begriff wird oft auf Weine angewendet, die mit möglichst geringem Eingriff bei der Vinifikation hergestellt wurden.
Laut österreichischem Weingesetz sind bei biologischem Landwein oder biologischem Wein ohne nähere Herkunftsbezeichnung als "Österreich" mit oder ohne Angabe von Sorte und Jahrgang mit Trübung und oxidativer Note eine Trübung und eine oxidative Note nicht als Weinfehler anzusehen; der Wein ist verkehrsfähig, wenn er die Zusatzbezeichnungen "Orangewein" oder "orangewine" oder „natural wine“ trägt. Mehr lesen
- Naturhefe
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Pilze
In der Natur existieren Hefen, die auch auf den Beeren vorhanden sind. Werden zur Gärung nur diese Naturhefen (und keine Reinzuchthefen) „eingesetzt“, sprechen wir von Spontangärung.
- Négociant eleveur
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Winzer ohne Weingarten
Weinhändler, der Trauben, Most oder Jungwein aufkauft, diese selbst ausbaut und abfüllt.
- Neuburger
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Alte autochtone Weißweinsorte
Vor allem in der Thermenregion verbreitet. Diese Naturkreuzung aus Roter Veltliner x Sylvaner war vor allem in Trockengebieten (WachauWachau, Furth-Göttweig) sehr beliebt. Die Weine sind von eleganter, harmonischer Struktur, dezenter Würze und sanfter Säure geprägt.
- Neue Welt
Im Gegensatz zur Alten Welt verstehen wir unter Neue Welt die ehemaligen Kolonien, wie z.B. Nordamerika (USA und Canada), Südamerika (speziell Argentinien und Chile), Südafrika, Australien und Neuseeland.
- Neusiedlersee
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Weinbaugebiet
Das Gebiet am Ostufer des ausgedehnten Neusiedler Sees bietet optimale Voraussetzungen für die Kultivierung einiger der weltbesten Dessertweine - wie Beerenauslesen. Mehr lesen
- Neuzüchtung
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Ergebnis einer Kreuzung von zwei Rebsorten mit dem Ziel, beim Endprodukt bestimmte Merkmale zu verbessern.
Berühmte Neuzüchtungen sind: Müller-Thurgau (Riesling x Chasselat de Courtellier), Blauer Zweigelt (St. Laurent x Blaufränkisch), Blauburger (Blauer Portugieser x Blaufränkisch).
- Niederösterreich
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generisches Weinbaugebiet
Niederösterreich ist das größte generische Weinbaugebiet Österreichs und größter Teil der Weinbauregion Weinland. Das „Weinland an der Donau“ hat in den letzten Jahrzehnten eine dramatisch positive Wandlung durchgemacht.
Untergliedert in die Einzelweinbaugebiete Wachau, mit eigenem Gebietsschutz, sowie die weiteren Gebiete entlang der Donau: Kremstal, Kamptal und am rechten Donauufer Traisental, wo jeweils die DAC-Bestimmungen die wichtigsten Sorten, Grüner Veltliner und Riesling von ihrer Herkunftstypizität regeln. Am Wagram, im gleichnamigen Weinbaugebiet überzeugen die Winzer neben der Leitsorte, dem Grünen Veltliner, mit einer weiteren Weißweinspezialität, dem Roten Veltliner. Österreichs größtes Einzelweinbaugebiet, das Weinviertel, gilt als DAC-Pionier, und der Grüner Veltliner versprüht dort das sprichwörtliche „Pfefferl“. Das Weinbaugebiet Carnuntum besann sich mit der blauen Leitsorte Zweigelt auf seine Rotweinkompetenz. Und die Thermenregion, südlich von Wien, kann mit autochthonen Rebsorten wie Rotgipfler, Zierfandler und St. Laurent aufwarten.