Die Sprache des Weines kennt viele Begriffe, die – zumindest in ihrer fachspezifischen Bedeutung – nicht allen geläufig sind. Die gebräuchlichsten Termini beschreibt und erklärt das Glossar.
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- halbsüß
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lieblich
Wenn der Restzuckergehalt die unter „halbtrocken“ angegebenen Höchstwerte überschreitet, aber nicht mehr als 45 g/l Restzuckergehalt aufweist, wird der Wein als lieblich bezeichnet.
- halbtrocken
Bis max. 12 g/l Restzucker oder bis max. 18 g/l, wenn der Säuregehalt um max. 10 g/l niedriger ist.
- Harmonie
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Balance
Weine mit geschmacklicher Balance, vor allem wenn Alkohol, Säure und Restzucker ausgewogen zueinander stehen.
- harmonisch
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ausbalanciert
Bestandteile des Weines (Restsüße, Säure, Alkohol, Fruchttiefe, Tanningehalt) stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander.
- Hauer
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Winzer
Winzer, Weinhauer, abgeleitet von der "Haue", mit der der Boden im Weingarten (Stockkultur) traditionell bearbeitet wurde.
- Hauersekt
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Winzersekt
Selten verwendete Bezeichnung für einen österreichischen Qualitätsschaumwein aus einem Weinbaugebiet. Diese Bezeichnung darf nur verwendet werden, wenn die Trauben aus dem eigenen Betrieb stammen, die traditionelle Flaschengärung erfolgte sowie Sorte und Jahrgang am Etikett angegeben sind. Diese für österreichischen Sekt geschützte Bezeichnung entspricht dem deutschen Winzersekt.
- Hefeabzug
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Das Abziehen des geklärten Weines aus einem Tank bzw. Fass vom Geläger.
Der Wein wird dadurch von den Trubstoffen (grobe Hefe) befreit.
- Hefen
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Pilze
Pilze, die sich durch Sprossung fortpflanzen; sie wandeln Zucker in Alkohol um. „Natürliche“ Hefen sind im Weingarten und auf den Trauben reichlich vorhanden (Spontanhefen). Wichtige Hefearten für die Vinifikation gehören der Gattung Saccharomyces cerevisiae an. Hefestämme aus Einzelkulturen finden als Reinzuchthefen in Form von Trockenhefen häufig Verwendung.
- Hektarhöchstertrag
Bei österreichischem Landwein, Qualitätswein, Prädikatswein und Wein (ohne Herkunft) mit Angabe von Sorte und/oder Jahrgang ist eine Hektarhöchstertragsregelung von 9.000 kg bzw. 6.750 l Wein festgelegt.
- herb
Zusammenziehender Geschmack, höherer Gerbstoffgehalt, tanninbetont (bei Rotweinen) bzw. betont trocken und säurebetont (bei Weißweinen).
- Herkunft
Geografischer Ursprung eines Weines bzw. der Trauben, aus denen der Wein bereitet wurde. Die EU unterscheidet zwischen Weinen mit geschützter geografischer Angabe (Landwein) und Wein mit geschützter Ursprungsbezeichnung (Qualitätswein). In Österreich sind gebietstypische Weine mit charakteristischer Herkunft in der DAC-Philosophie verankert; siehe DAC.
- Heunisch
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Alte Weißweinsorte
Massenträger, dessen Name eventuell vom Wort hunnisch abgeleitet werden kann.
- Heuriger
Einerseits für Wein aus der letzten Ernte; früher war der Stichtag der 11. November. Andererseits das Lokal, in dem Eigenbauweine sowie mehr oder weniger einfache Speisen verabreicht werden. Siehe auch Buschenschank; in Deutschland als Straußenwirtschaft bezeichnet.
- Histamin
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Gehört der Gruppe der biogenen Amine an
Hauptverantwortlich für so manche Kopfschmerzattacke. Histamin kommt in vielen Lebensmitteln, so auch in manchen Weinen vor. Österreichische Weine und Sekte sind meist histaminarm.
- histaminarm/-frei
Angaben wie „histaminarm“ oder „histaminfrei“ sind laut österreichischem Weingesetz bei Erzeugnissen des Weinbaus unzulässig.
- hochfärbig, hochfarbig
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farbintensiv
Begriff der Sensorik für Weißweine, die rasch gealtert und fahl sind oder zur Oxidation neigen; Altweine können durch Schwefelmangen hochfärbig werden.
- Hochkultur
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Erziehungsform
Drahtrahmenerziehung die in Österreich von Lenz Moser um 1930 entwickelt wurde, um die Weingartenarbeit mit maschineller Unterstützung zu ermöglichen.
- Holzgeschmack
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Geschmacksrichtung
Aromen, die vom neuen oder noch nicht oft verwendeten kleinen Holzfass stammen. Bei nichtgetoasteten, meist großen Holzfässern, kann der Holzgeschmack auch negativ empfunden werden („Neuerl“).
- Holzspäne
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Oak chips
Um einen Holzeinsatz (siehe Barrique) „vorzutäuschen“, werden dem Most, Sturm, der Maische oder dem Jungwein mehr oder weniger grobe bis feine Eichenholzspäne (meist geröstet) zugegeben. Die Eichenholzaromen gelangen somit auf kostengünstige Weise in den (meist billigen) Wein; seit einigen Jahren auch in der EU erlaubt.
- Honifogl
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Lagenbezeichnung
Alte (nur einmal verwendete) Bezeichnung für die Wachauer Qualitätskategorie Smaragd.
- Horizontralpresse
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Ein Gerät zum Ausquetschen oder Auspressen von Weintrauben oder Maische.
Heute sind meist schonende pneumatische Pressen als sogenannte Schlauch- oder Balgpressen im Einsatz. Noch vereinzelt finden wir hydraulische Horizontalpressen; die Baumpressen haben nur noch historische Bedeutung. Weitere in Österreich selten vorkommende Pressen sind Korbpressen und Schneckenpressen.