Die Sprache des Weines kennt viele Begriffe, die – zumindest in ihrer fachspezifischen Bedeutung – nicht allen geläufig sind. Die gebräuchlichsten Termini beschreibt und erklärt das Glossar.
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- eckig
Die einzelnen Geschmacksstoffe (speziell Säure und Tannin) treten in ungleicher Intensität hervor, der Wein wirkt unharmonisch.
- Edelfäule
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Schimmelpilz
Botrytis cinerea, ein Schimmelpilz der für die Edelfäule verantwortlich ist, bewirkt Wasserverdunstung und Konzentration der Inhaltsstoffe der Beeren sowie Geruchs- und Geschmacksveränderung; erfolgt regelmäßig nur in klimatisch bevorzugten Gebieten (z.B. Seewinkel, Rust).
- Edelreis
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Fruchtträger
Oberirdischer Teil der Rebe, der beim Veredeln auf eine reblausresistente Unterlage aufgepfropft wird; das Edelreis bestimmt die Rebsorte und ist der spätere Fruchtträger.
- Eichenholz
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Holzart
Holz der Baumgattung Eiche (lateinisch Quercus) wird gerne für den Fassbau verwendet; vor allem beim Barrique findet Eichenholz seinen Einsatz. Bekannte Eichenholzarten sind: Allier, Nevers, Tronçais, Limousin, Vogesen, aber auch heimisches Eichenholz, ungarische Eichen, amerikanische und russische Eichen.
- Eisenberg
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Weinbaugebiet
Das kleinste Weinbaugebiet des Burgenlandes ist ein stilles, landschaftliches Idyll entlang der Grenze zu Ungarn. Auf ca. 500 ha Anbaufläche wachsen exzellente Blaufränkisch. Mehr lesen
- Eisenberg DAC
Der gebietstypische Blaufränkisch vom Eisenberg wird in den Kategorien Klassik und Reserve seit dem Jahrgang 2008 angeboten.
- Eisheilige
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Wetterpatrone
Bis Mitte Mai besteht die Gefahr von Spätfrösten; die Eisheiligen sind: Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie (12. bis 15. Mai).
- Eiswein
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Süßwein aus gefrorenem Traubenmaterial
Eine Spezialität aus Österreich und Deutschland; Eiswein wird aus Trauben erzeugt, die bei der Lese und beim Presse auf natürliche Weise gefroren sein müssen (je nach Zuckergradation ca. minus 6 bis minus 10° C); das Mindestmostgewicht beträgt 25° KMW. In Österreich vor allem im Weinviertel, am Wagram und im Burgenland angestrebt.
- Eiweißschönung
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Schönungsmethode
Um das wärmelabile Eiweiß im Wein zu entfernen und eventuelle Eiweißtrübungen zu verhindern, wird hauptsächlich Bentonit zur Eiweißschönung eingesetzt.
- Eiweißtrübung
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Trübung durch Eiweiß
Bei höherem Eiweißgehalt im Wein und zu warmer Lagerung kann Eiweiß ausflocken und zu Trübungen führen.
- en primeur
Verfahren der Vorbestellung von hochwertigen Weinen, die sich meist noch in der Phase des Fassausbaus befinden.
- entrappen
Das Abbeeren (so der deutsche Ausdruck) bzw. Trennen der Beeren von den Stielen vor dem Pressen.
- Entsäuerung
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Säurekorrektur
Bei ungenügender Reife kann die Säure im Most bzw. im Wein unharmonisch hoch sein; folgende Möglichkeiten der Säurekorrektur (Entsäuerung) bieten sich an: Kalkentsäuerung, Doppelsalzentsäuerung, Weinsteinausscheidung, biologischer Säureabbau.
- entschleimen
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Der Jungwein wird vom Geläger getrennt
Das Abziehen des geklärten Weines aus einem Tank bzw. Fass vom Geläger. Der Wein wird dadurch von den Trubstoffen (grobe Hefe) befreit.
- Entwicklung
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Reife
Die Gesamtheit der Reife und Alterungsprozesse beim Wein, sowohl beim Fassausbau als auch die Reife in der Flasche.
- Enzyme
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Proteine, die biochemische Reaktionen katalysieren
Enzyme bewirken chemische Reaktionen; alle relevanten Enzyme sind bereits in der Natur vorhanden (in den Beeren, in den Hefen und Bakterien), können aber auch künstlich dem Most oder Wein zugesetzt werden.
- erdig
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ausgeprägter Bodenton im Wein
Allgemeiner Ausdruck für Weine mit ausgeprägtem Bodenton, z.B. Lehm, Löss; manchmal auch negativ für leicht modrige Weine verwendet.
- Ernte
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Weinlese
Einbringen der (reifen) Weintrauben; in Österreich meist in den Monaten September und Oktober; wir unterscheiden Vorlese, Frühlese, Hauptlese, Spätlese, Maschinenlese, Handlese etc.
- Erosion
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Witterungsbedingte Abtragung des Bodens
Insbesondere durch starke Regenfälle aber auch durch Wind kann Weinbergboden abgetragen werden.
- Erste Lage
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Lagenklassifikation
Die Österreichischen Traditionsweingüter schufen 2010 eine umfassende Lagenklassifikation. Dabei wurden klassische Einzellagen (klassifizierte Lagen) und Top-Lagen als Erste Lagen festgelegt. Die Wort-Bild-Marke gilt für die Mitgliedsbetriebe, die im Donauraum (Kamptal, Kremstal, Traisental, Wagram) angesiedelt sind.
- Ertrag
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Erntemenge
Erntemenge bzw. Ausbeute, die als Trauben (Gewicht) oder Most bzw. Wein (Volumen) angegeben wird, z.B. hl/ha.
- Erzeuger
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Produzent
Weinbaubetriebe oder Vereinigungen (Winzergenossenschaften), welche die Trauben von eigenen Weingärten verarbeiten, dürfen am Etikett die Bezeichnung Erzeuger bzw. Erzeugerabfüllung verwenden.
- Erziehung, Erziehungsformen
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Art der Gestaltung von Rebstöcken im Weingarten
Die wichtigsten Erziehungsformen in Österreich ist die Drahtrahmenerziehung; eine Spezialform davon ist die Hochkultur nach Lenz Moser, die die einst weitverbreitete Stockkultur ablöste.
- Essenz
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Konzentrat
In Österreich verwendet für hochgradige, edelsüße Weine, speziell beim Ruster Ausbruch; die Bezeichnung geht auf die Tokajer Eszencia zurück.
- Ester
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chemische Verbindung aus Alkohol und Wein
Der im Wein am häufigsten vorkommende Ester ist das Äthylazetat.
- Etikett
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Flaschenbeschriftung
Die Visitenkarte des Weines; beim österreichischen Qualitätswein müssen folgende Pflichtangaben in einem Sichtbereich aufscheinen: Produzent/Abfüller/Vertreiber, Herkunft (Weinbaugebiet), Österreich, Qualitätsstufe (z.B. Qualitätswein), staatliche Prüfnummer, Alkoholgehalt, Restzucker (trocken, halbtrocken, lieblich, süß), Füllvolumen, enthält Sulfite. Zusätzlich erkennt man österreichischen Qualitätswein auch an der rot-weiß-roten Banderole.
- EU-Weingesetz
Wein (früher Tafelwein) ist im EU-Weingesetz geregelt. Für Qualitätswein gibt die EU Rahmenbedingungen vor, wobei die einzelnen Weinbauländer, wie auch Österreich, strengere Richtlinien erlassen können.
- extra brut
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extra trocken
Nach EU-Weingesetz Geschmacksrichtung für Schaumweine mit einem Restzuckergehalt bis 6 g/l.
- extra trocken
Auch extra dry bezeichnet; nach EU-Weingesetz Geschmacksrichtung für Schaumweine mit einem Restzuckergehalt von mindestens 12 bis maximal 20 g/l.