Ganz im Süden des Burgenlandes erstreckt sich seine ursprünglichste Weinlandschaft: von Rechnitz im Norden bis nahe Güssing in den Süden. Die Rebfläche beträgt insgesamt etwa 505 Hektar. Die authentischen Rotweine, speziell vom Blaufränkisch mit der geschützten UrsprungsbezeichnungEisenberg DAC “, sind von einer besonders mineralischen Würze geprägt. Elegante, pikante Weißweine, allen voran der Welschriesling , setzen Akzente, ebenso die urtümliche Spezialität des Uhudlers.


Blaufränkisch

Eisenberg, Deutsch Schützen, Rechnitz

Rebsorten

0

100 %

[ha]

Gebiet & Wein

Die Betriebsstrukturen im Südburgenland sind bemerkenswert, großteils Nebenerwerbswinzer*innen bewirtschaften neben wenigen größeren Betrieben die kleine Rebfläche. Vermarktet wird ein großer Teil der Produktion über zahlreiche Buschenschenken. Zu Recht hat sich das Gebiet selbst die Bezeichnung "Weinidylle" gegeben. Hier treffen das kontinentale und das mediterrane Klima aufeinander, der Osten geht in den Süden über, Landschaften, Klimazonen und Kulturen vermengen sich zu einem Unikat, das still und manchmal verschlossen wirkt.

Vor allem der namensgebende Eisenberg hat große historische Bedeutung und fungiert zusammen mit dem Deutsch Schützener Weinberg als weinbaulicher Mittelpunkt des Gebietes. Ausgehend von der prägnantesten Erhebung der Region wurden die Rotweine des Südburgenlandes seit jeher als „Eisenberger“ bezeichnet, und man dachte dabei an mineralische, erdige Blaufränkisch mit einer ganz eigenen Pikanz, die in dieser Art nirgendwo sonst auftritt. An den steilen Hängen findet man vornehmlich Schieferböden, die sehr klarfruchtige, mineralisch geprägte Weine hervorbringen. Am Fuß der Erhebungen sind die Böden tiefgründiger mit stark eisenhaltigem Lehm, der für erdige Weine mit faszinierender Tanninstruktur sorgt.

Die typischen Blaufränkisch im Südburgenland werden seit dem Jahrgang 2009 unter der Bezeichnung Eisenberg DAC vermarktet. Würzige Mineralik ist das charakteristische Merkmal des klassischen Eisenberg DAC . Gemeinsam mit einem fruchtigen, erfrischenden Sortenbukett nach Kirschen, Weichseln und Brombeeren, mit eleganter, nicht aufdringlicher Struktur, charmantem Tannin und einer erfrischenden Säure zeigt dieser Wein alle Vorzüge seiner Herkunft. Später geerntete Blaufränkisch oder Weine aus wärmeren Lagen entwickeln Dichte und Kraft und benötigen daher auch eine längere Lagerzeit, bis sie rund und balanciert werden. DAC-Weine mit einer Riedenbezeichnung können neben Blaufränkisch seit dem Jahrgang 2022 auch aus Welschriesling bestehen. Hier am Eisenberg gerät der Welschriesling saftig, elegant, ergänzt von feiner Säure und gelbfruchtigen, fallweise zart nussigen Noten.

Um Rechnitz im Norden und Moschendorf im Süden entstehen unter der Herkunftsbezeichnung „Burgenland“ außerdem besonders fruchtige und spritzige Weißburgunder. Auch am Csaterberg nahe Kohfidisch und entlang der Pinkataler Weinstraße vom Wintener Weinberg über den Kulmer und Gaaser Weinberg werden in schöner idyllischer Umgebung mit vielen Kellerstöckeln interessante Weine gekeltert. Um Heiligenbrunn und Moschendorf, im äußersten Süden, begegnet man dem Uhudler, einer besonderen Weinspezialität, die aus Direktträger-Hybriden gekeltert wird und mit ihrem Duft nach wilden Erdbeeren viele Liebhaber*innen hat.

Zwar ist die Gegend immer noch ein Geheimtipp weit ab von überlaufenen Weinzentren, doch die Thermenlandschaft, die Festspiele auf der Burg Güssing und die verträumte Landschaft locken immer mehr Tourist*innen an, ohne die Weinidylle zu zerstören.

 

Eisenberg
Eisenberg Ried Saybritz

Eisenberg DAC

(Eisenberg DAC: seit Jahrgang 2009)

Rebsorten
Stufen
  • Gebietswein: Einreichung zur Prüfnummer ab 1. Juni des auf die Ernte folgenden Jahres

  • Riedenwein: Einreichung zur Prüfnummer ab 1. Juni des auf die Ernte zweitfolgenden Jahres

Restzucker

max. 4 g/l

Geologie

Der größte Teil der Weingärten steht auf lockeren, meist schluffigen, aber auch sandigen oder kiesigen, jungen See- und Flussablagerungen des Steirischen Beckens, das gegen Osten ins Pannonische Becken übergeht. Sie sind nicht nur in der Korngröße sehr wechselhaft ausgebildet sondern auch im Karbonatgehalt von Kalk- und Dolomitbestandteilen.

Im nördlichen und mittleren Teil des Weinbaugebietes, am Südabhang der Günser Berge und im Raum Hannersdorf, Königsberg, Eisenberg und Csater Berg wurzeln die Reben auf unterschiedlichen Festgesteinen des Erdmittelalters und des Erdaltertums. Darunter sind Kalkphyllite, Grünschiefer und Serpentinite der Penninikum genannten geologischen Baueinheit der Alpen. Ähnliche Gesteine wie im Raum Rechnitz und am Eisenberg bauen auch Österreichs höchsten Gipfel auf, den Großglockner. Als zusätzliche Besonderheit lassen sich in den Weingärten am Csater Berg Süßwasseropale finden. Die Reben am Hannersberg und am Königsberg wurzeln auf Böden aus Festgesteinen wie Dolomit, Kalk- und Tonschiefer, die älter sind als das Penninikum und zur ostalpinen Baueinheit der Alpen gehören.

 

Kulinarik-Tipp


Kulinarik-Tipp

Dank seiner erfrischenden Säurestruktur und der charmanten Tannine ist der Eisenberg DAC (am besten ein wenig gekühlt) ein genialer Begleiter für zahlreiche Speisen. Der klassische Eisenberg DAC passt zum Beispiel ideal zu österreichischen „all-time favourites“ wie Reisfleisch oder Kalbsnierenbraten. Kräftigere Speisen wie Zwiebelrostbraten finden in einer etwas gereiften Reserve einen kongenialen Partner – aber auch auf dem internationalen kulinarischen Parkett kann ein solch hochwertiger Blaufränkisch vom Eisenberg etwa zu zart-buttrigem Wagyu absolut überzeugen.

Links & Downloads

DAC-Verordnung Eisenberg

Kartenmaterial

Bildmaterial

Offizielle Webseite Burgenland

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