Unter dem Einfluss des kontinental-heißen pannonischen Klimas wachsen im östlichsten Bundesland - dem Burgenland - neben komplexen Weißweinen und außergewöhnlichen Süßweinen mitunter auch die körperreichsten Rotweine Österreichs. Dabei gibt es bei den natürlichen Voraussetzungen nicht zu unterschätzende Unterschiede.


Rebsorten

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Gebiet & Wein

Ganz im Süden bietet der Eisenberg mit seinem speziellen Boden und einem Hauch steirischer Frische im Klima dem Blaufränkisch beste Bedingungen für Rotweine von feinster Mineralik und unvergleichlicher Eleganz. Mit dem Ruster Ausbruch ist auch einer der berühmtesten Süßweine der Welt ein Fixpunkt der regionalen Weinidentität. Auf den schwereren Lehmböden des Mittelburgenlandes und im Gebiet Rosalia wachsen Blaufränkisch mit besonderer Fruchttiefe und Länge. Im Hügelland westlich des Neusiedler Sees kann dazu eine ausgeprägte Mineralnote mit spürbarem Tannin kommen.

Der Ostabhang des Leithagebirges mit seinen Kalk- und Schieferböden ist außerdem ein einzigartiges Terroir für komplexe Weißweine, vor allem Weißburgunder und Chardonnay, aber auch Grüner Veltliner oder für den roten Blaufränkisch. Feine Prädikatsweine wie der legendäre Ruster Ausbruch komplettieren die Dreifaltigkeit der burgenländischen Weinkompetenz.
Östlich des Neusiedler Sees dominiert der Blaue Zweigelt mit kraftvollen, saftigen Rotweinen, auch wenn Blaufränkisch und Sankt Laurent ebenfalls hervorragende Ergebnisse liefern. Der Seewinkel im südlichen Teil des Ostens mit seinem speziellen Mikroklima zählt zu den wenigen großen Süßweinhochburgen der Welt. Hier begünstigt die hohe Luftfeuchtigkeit aufgrund der zahlreichen kleinen „Zicklacken“ im Herbst die Bildung der Edelfäule (Botrytis cynerea). Somit können hier regelmäßig große Beeren- und Trockenbeerenauslesen gewonnen werden. Neben einigen anderen Sorten wie Chardonnay, Scheurebe oder Traminer erreicht in dieser Form besonders der Welschriesling höchstes Qualitätsniveau.

Eine der besonderen Qualitäten der burgenländischen Weinwirtschaft ist der Pioniergeist der Winzer*innen. So erreichten in den letzten Jahren auch Weine aus internationalen Rebsorten und kraftvolle Rotwein-Cuvées höchste Anerkennung.

Seit dem ersten herkunftstypischen Wein des Burgenlandes, dem Mittelburgenland DAC (mit dem Jahrgang 2005), haben sich bisher auch der Leithaberg DAC , Eisenberg DAC und der Neusiedlersee DAC etabliert. Mit der Ernennung der ehemaligen Großlage Rosalia zu einem eigenständigen DAC-Gebiet 2018 und der Einführung des Ruster Ausbruch DAC schließt sich der Kreis der burgenländischen DAC-Familie.

Neusiedlersee
Leithaberg Oggau

Geologie

Das Burgenland wird aus dem Steirischen und Pannonischen Becken sowie aus dem Ostalpin und dem Penninikum aufgebaut. Das Ostalpin besteht aus mehreren Gesteinsdecken und in tektonischen Fenstern ist das tiefere Stockwerk des Penninikums zugänglich. Die Ablagerungen des Quartärs sind im Norden des Landes besonders verbreitet.

Mit einem Anteil über 60 Prozent dominieren die grobkörnigen, unterschiedlich karbonatischen sandigen Kiese alter Donau-Flussläufe, insbesondere die Seewinkelschotter, die etwa ein Drittel aller Weingärten des Landes tragen. Die Seewinkelschotter sind nur lokal von feinen Sedimenten bedeckt, bei den älteren Terrassen ist eine lehmige, häufig kalkarme Deckschicht großflächig zu beobachten.

Ein gutes Drittel der Weingärten steht auf den Ablagerungen des Neogens der Becken. Die Ablagerungen variieren stark, sowohl Korngrößenverteilung als auch Karbonatgehalt und Verfestigung betreffend: Die Bandbreite reicht von teils schluffigen, teils fast reinen und kalkfreien Tonen im Mittelburgenland bis zum festen Leithakalk.

Der Anteil von Weinflächen auf Festgesteinen ist gering, bringt aber ein buntes Spektrum mit, das Dolomit und Kalkstein, Kalk-, Ton- und Glimmerschiefer, Gneisen, Amphiboliten und Serpentiniten umfasst.

 

Burgenland, © ÖWM

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