Der Herkunftsbegriff ist im österreichischen Weinverständnis durchaus vielschichtig. Er hört nicht bei den spezifischen Weinbaugebieten auf, sondern definiert Ursprung und Qualität von bestimmten Ortschaften über Großlagen bis hin zu den einzelnen Weingärten, den sogenannten Rieden.

z. B. Kamptal DAC Ried Zöbinger Heiligenstein

Als engste Herkunft sind Riedenweine (Lagenweine) naturgemäß an der Spitze der Wertigkeitspyramide jedes Gebietes anzusiedeln.
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z. B. Südsteiermark DAC Kitzeck-Sausal

Zwischen Gebietswein und Lagenwein ist der Ortswein angesiedelt. Er sollte etwas mehr Körper und Komplexität als der Gebietswein vorweisen, vor allem aber ganz klar einen für die Weine dieses Ortes typischen Charakter haben.
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z. B. Weinviertel DAC oder Mittelburgenland DAC

Gebietsweine bilden die Basis der Herkunftspyramide – ihr Stil ist repräsentativ für das gesamte Weinbaugebiet.
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Die Definition der drei Stufen je Gebiet, inklusive der möglichen Ortsbezeichnungen und Riedenabgrenzungen, erfolgt in den Regionalen Weinkomitees.

Ein Bild zeigt das Gebiet Wachau
Ein Bild zeigt den Ort Mautern in der Wachau.
Ein Bild zeigt die Ried Achleiten in der Wachau.

Gebietswein
(z. B. Weinviertel DAC oder Wiener Gemischter Satz DAC …)


Gebietswein
(z. B. Weinviertel DAC oder Wiener Gemischter Satz DAC …)

Hier wurde ja bereits der für das Gebiet repräsentative Weinstil definiert, wobei besonders darauf zu achten ist, dass die Kunden das bekommen, was sie unter diesem Namen erwarten. Bei den trockenen Weißweinen ist in dieser Kategorie in der Regel eine gewisse Leichtigkeit, Frische oder Fruchtigkeit zu erwarten. Aber es gibt auch Ausnahmen, wo der Gebietswein bereits auf einer kräftigeren Ebene beginnt, zum Beispiel Mittelburgenland DAC .

Ortswein
(z. B. Südsteiermark DAC Kitzeck-Sausal)


Ortswein
(z. B. Südsteiermark DAC Kitzeck-Sausal)

Zwischen Gebietswein und Riedenwein ist der Ortswein angesiedelt. Er sollte etwas mehr Körper und Komplexität als der Gebietswein haben, vor allem aber ganz klar einen für die Weine dieses Ortes typischen Charakter haben. So wie in Burgund trotz aller betriebsspezifischen Unterschiede ein Gevrey-Chambertin ganz anders schmeckt als beispielsweise ein Pommard. Die Weine tragen den Namen des Ortes – oder der ortsübergreifenden Weinbaugemeinde, in der verschiedene Orte zusammengefasst werden, wenn dies sinnvoller ist, als unbekanntere Gemeinden extra zu etikettieren (vgl. Côtes de Beaune Villages versus Blagny). Ortsweine sind eine auch kommerziell sehr ertragsstarke und breitenwirksame und daher für die Zukunft sehr wichtige Kategorie.

Riedenwein
(z. B. Kamptal DAC Ried Zöbinger Heiligenstein)


Riedenwein
(z. B. Kamptal DAC Ried Zöbinger Heiligenstein)

Als engste Herkunft sind Riedenweine (Lagenweine) naturgemäß an der Spitze der Wertigkeitspyramide jedes Gebietes anzusiedeln. Lagenweine sollten strategisch als komplexe, lang ausgebaute große Weine mit entsprechendem Lagerpotenzial positioniert werden. Sie sollten den Reserve-Charakter immanent mittransportieren. Solange es aber einfache, kurz ausgebaute Weine mit Lagenbezeichnungen parallel zu großen Weine gibt, kann der Begriff „Reserve“ zur Unterscheidung dienen. 2023 wurde die gesetzliche Grundlage für ein offizielles nationales Klassifikationssystem von Rieden geschaffen. In Zukunft werden entsprechend klassifizerte Rieden mit „Erste Lage“ oder „Große Lage“ bezeichnet.

Riedenkarten.at

Wo kommt der österreichische Wein her? Die Antwort auf diese Frage findet man auf riedenkarten.at. Alle gesetzlich festgelegten Weinherkünfte Österreichs sind dort auf einer interaktiven Karte zusammengefasst: vom Weinbauland Österreich über 27 Weinbaugebiete und 458 Weinbaugemeinden bis hin zum „Allerheiligsten“, Österreichs mehr als 4.300 Einzellagen – „Rieden“ genannt.

Links

Herkunftsbezeichnungen für Qualitätswein

Gebietstypischer Qualitätswein (DAC)

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