Die Rebsorte wurde vom Schweizer Botaniker Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau aus Riesling x Chasselas de Courtillier (=Madeleine Royale) gekreuzt.

Deutschland, Forschungsanstalt Geisenheim

Neuzüchtung aus Riesling x Chasselas de Courtillier

1.230,72 ha; 2,8 %

Weißwein-Rebsorte


Abstammung

Die Rebsorte wurde 1882 vom Schweizer Botaniker Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau in Geisenheim gezüchtet. Lange Zeit waren Riesling und Sylvaner als Elternsorten angenommen worden, erst gentechnische Untersuchungen schafften Klarheit. Sie ist die älteste und erfolgsreichste Neuzüchtung mit weltweiter Verbreitung. Die Synonyme Rivaner und Riesling-Sylvaner weisen auf die früher angenommene Kreuzung hin. Die Bezeichnung Riesling-Sylvaner ist heute untersagt, da sie irreführend ist.

Verbreitung

Die Sorte ist in allen Weinbaugebieten von Österreich vertreten. Die Anbaufläche hat sich aber im Zeitraum von 1999 bis 2020 signifikant verringert, die Sorte verliert also an Bedeutung.

Ein Bild zeigt Trauben der Rebsorte Müller-Thurgau

Wichtige ampelografische Merkmale

© ÖWM / Oberleithner

Wichtige ampelografische Merkmale

Blatt

mittelgroß, blasig, kreisförmig, fünflappig, tief gelappt mit verdrehter Mittellappe

Traube

mittelgroß bis groß, mitteldicht, zylindrisch mit ovalen, grüngelb gefärbten Beeren. Das Fruchtfleisch besitzt einen leichten Muskatgeschmack

Reifezeit

Reifezeit

sehr früh
früh
früh bis mittel
mittel
mittel bis spät
spät
sehr spät

Bedeutung & Ansprüche

Die Sorte ist sehr früh reifend und wird daher gerne in Form von Most, Sturm oder Primeurwein angeboten. Sie wird oft mit anderen Weißweinsorten zu beliebten Jungweinen verschnitten, die frisch getrunken werden sollten. Auf der anderen Seite des Reifespektrums werden auch Prädikatsweine erzeugt, welche häufig in ihrem Entwicklungspotenzial unterschätzt werden. Sie benötigt tiefgründige Böden mit guter Wasserversorgung, ist sehr anfällig für Peronospora, Oidium, Beeren- und Stielfäule, Roter Brenner und Phomopsis. Gegenüber anderen Sorten ist verstärkter Pflanzenschutzaufwand notwendig.

Rebflächen in Österreich
(Anteil an der Gesamtfläche der Rebsorte)

Klicken Sie auf eine Wein-Herkunft in der Liste, um deren engere Herkünfte anzuzeigen.

Gesamtfläche in Österreich:

Die Weinbaugebiete Leithaberg und Neusiedlersee überlappen sich lt. Weingesetz auf einer Fläche von knapp 160 ha (Rieden Hausberg und Neuberg). Dadurch ist die bepflanzte Fläche des Burgenlandes um diesen überlappenden Bereich niedriger als die Summe aller burgenländischen Weinbaugebiete.

Ein Bild zeigt eine Hand, die in einem Weingarten ein Glas Weißwein hält.

Eigenschaften des Weins

© ÖWM / Blickwerk Fotografie

Eigenschaften des Weins

Die frühreife Sorte liefert milde Weine mit leichtem Muskatgeschmack. Bei zu geringem Säuregehalt altern die Weine rasch. Prädikatsweine können ein sehr hohes Qualititätspotenzial erreichen.

Link

Neuzüchtungen

Quelle Sorten-Spezifikationen: Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg, „Österreichische Qualitätsweinrebsorten und deren Klone“, zweite überarbeitete Auflage, September 2015

Quelle Rebfläche: Berechnung ÖWM nach BML/INVEKOS (Stichtag 28. Juni 2023). Rollierendes Berechnungsjahr von Juni 2022 bis Juni 2023.

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