In den 1920er Jahren von seinem Namensgeber Professor Fritz Zweigelt aus Blaufränkisch und St. Laurent gekreuzt, schrieb die Sorte erst nach dem Krieg eine Erfolgsstory. Maßgeblich war, dass der Weinbaupionier Prof. Lenz Moser die Sorte in größerem Stil auspflanzte und auch weiterempfahl. Als meistverbreitete Rotweinrebe Österreichs reicht das Spektrum des Blauen Zweigelt von jung zu trinkenden Weinen bis zu kraftvollen Gewächsen aus dem Barriquefass.
Österreich, LFZ Klosterneuburg
Abstammung
Weinbaufläche
6.129,64 ha; 13,7 %
Abstammung
Neuzüchtung von Dr. Fritz Zweigelt, LFZ Klosterneuburg, 1922
Details zur Personalie Fritz Zweigelt finden Sie hier.
Hintergründe zur Diskussion der Namensgebung der Rebsorte siehe hier.
Verbreitung
Für die Verbreitung war maßgeblich, dass Lenz Moser die Sorte in größerem Stil in der Hochkultur auspflanzte und weiterempfahl. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts, als die Rotweinanbaufläche ausgeweitet wurde, hat der Blaue Zweigelt den größten Anteil der Rotweinanbaufläche in Österreich erreicht und ist somit die wichtigste Rotweinsorte in allen Weinbauregionen. Im Zeitraum von 1999 bis 2020 hat die Anbaufläche stark zugenommen und sich inzwischen stabilisiert.

Wichtige ampelografische Merkmale
Wichtige ampelografische Merkmale
Blatt
kreisförmig bis fünfeckig, drei- bis fünflappig
Traube
mittelgroß, dichtbeerig, zylindrisch, mit Beitraube; Beeren rundlich, blauschwarz gefärbt
Reifezeit
Reifezeit
Bedeutung & Ansprüche
Als meistverbreitete Rotweinsorte Österreichs – sie findet in allen Weinbauregionen günstige Standorte – reicht ihr Spektrum von jung zu trinkenden, ohne Holz ausgebauten Weinen bis zu kraftvollen Gewächsen aus dem Barrique. Gerne wird die Sorte auch als Partner für Cuvées eingesetzt. Vor allem im Carnuntum und am Neusiedlersee werden große Weine vinifiziert. Die Sorte stellt geringe Bodenansprüche, erfordert aber wegen der guten Fruchtbarkeit intensive Laubarbeit und Ertragsregulierung. Bei Kalimangel, hoher Ertragsbelastung und einer Reihe weiterer Stressfaktoren (Wasser- und Nährstoffstress, Staunässe, ungünstiges Blatt/Fruchtverhältnis, Extremtemperaturen u. a.) werden die Trauben in der Reifephase welk. Der Ursachenkomplex ist noch nicht ausreichend geklärt und erforscht. Welke Trauben können nicht zu Wein verarbeitet werden.
Rebflächen in Österreich
(Anteil an der jeweiligen Gesamtfläche)
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Gesamtfläche in Österreich:
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Quelle Sorten-Spezifikationen: Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg, „Österreichische Qualitätsweinrebsorten und deren Klone“, zweite überarbeitete Auflage, September 2015
Quelle Rebfläche: BMLRT nach INVEKOS (Stand 31. Mai 2022)