Der Blaufränkisch ist ein richtiger „Mitteleuropäer“. Diese alte heimische Sorte ist vermutlich eine Kreuzung aus den Sorten Sbulzina und Weißer Heunisch. Verbreitet vor allem in den Ländern der ehemaligen Habsburger-Monarchie, ist sie Leitsorte im Mittelburgenland, genannt Blaufränkischland.
Österreich
vermutlich Kreuzung aus Sbulzina x Weißer Heunisch
2.550,08 ha; 5,8 % der Gesamtrebfläche
Rotwein-Rebsorte
Herkunft
In Österreich ist die Sorte erstmals im 18. Jahrhundert nachweisbar, erst danach tauchte sie in Deutschland unter der Bezeichnung Lemberger oder Limberger (abgeleitet vom Ort Limberg, heute Maissau, NÖ) auf. In Ungarn wird er Kékfrankos bezeichnet.
Abstammung
Diese alte heimische Sorte wurde für österreichische Neuzüchtungen wie Zweigelt, Blauburger, Roesler und Rathay als Kreuzungspartner verwendet. Auch von ausländischen Rebenzuchtstationen wurde die Sorte als Kreuzungspartner verwendet.
Verbreitung
Die autochthone Rebsorte Blaufränkisch ist vor allem in den Weinbaugebieten des nördlichen, mittleren und südlichen Burgenlandes und in den östlichen Weinbaugebieten von Niederösterreich vertreten.
Wichtige ampelografische Merkmale
Blatt
groß, fünflappig, grob gezahnt
Traube
groß, verästelt, mitteldicht, kegelförmig, mit blauschwarzen, rundlichen Beeren
Reifezeit
Reifezeit
Bedeutung & Ansprüche
Sie ist die Leitsorte sowohl im Südburgenland (Eisenberg), im Mittelburgenland (Blaufränkischland) als auch am Leithaberg und auch im Carnuntum von großer Bedeutung. Aus all diesen Gebieten kommen herkunftstypische DAC-Weine. Stellt sehr hohe Ansprüche an die Lage und verrieselt gerne bei kühlem Blütewetter.
Rebflächen in Österreich
(Anteil an der jeweiligen Gesamtfläche)
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Gesamtfläche in Österreich:
Die Weinbaugebiete Leithaberg und Neusiedlersee überlappen sich lt. Weingesetz auf einer Fläche von knapp 160 ha (Rieden Hausberg und Neuberg). Dadurch ist die bepflanzte Fläche des Burgenlandes um diesen überlappenden Bereich niedriger als die Summe aller burgenländischen Weinbaugebiete.
Eigenschaften des Weins
Das typische Bukett der Rebsorte wird von tiefgründiger Waldbeeren- oder Kirschfrucht geprägt und ist mit charakteristisch kräftiger Säure versehen. Blaufränkisch kann große Weine mit dichter Struktur und markanten Tanninen hervorbringen, die in der Jugend oft ungestüm sind, bei genügender Reife aber samtige Facetten entwickeln. Kräftige Weine besitzen sehr gutes Potenzial für längere Lagerung.
Link
Quelle Sorten-Spezifikationen: Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg, „Österreichische Qualitätsweinrebsorten und deren Klone“, zweite überarbeitete Auflage, September 2015
Quelle Rebfläche: Berechnung ÖWM nach BML/INVEKOS (Stichtag 03. Juli 2024). Rollierendes Berechnungsjahr von Juli 2023 bis Juli 2024.