Ein Bild zeigt eine Kellergasse in Carnuntum

Carnuntum

© ÖWM / Stöcher

Carnuntum

Zwischen dem Leithagebirge und den Hainburger Bergen liegen die Weingärten zum einen auf Ablagerungen des Paratethys-Meeres und des Pannon Sees und zum anderen, im Arbesthaler Hügelland und auf der Prellenkirchner Flur, auf kaltzeitlichen Terrassenschottern, den früheren Talböden der Donau.

Die Ablagerungen des Meeres und des Pannon Sees sind unterschiedlich karbonatreiche, lockere, sandig-mergelige oder schluffig-tonige, seltener kiesige Sedimente. Die Ablagerungen der Donau-Terrassen sind quarzreiche, sandig-kiesige Schotter. Sie alle tragen großflächig Decken aus kalkig-dolomitischem, schluffigem Löss oder dem etwas tonigeren, oft entkalkten Lösslehm.

Am Gestade des Leithagebirges bildete sich vor etwa 16 Millionen Jahren Leithakalk als Randbildung des Meeres im Wiener Becken. Auf Leithakalk liegen Weingärten bei Hof und am Ungerberg.

In den Hainburger Bergen wird der tiefste, innerste Anteil aus einem Granit gebildet, der in bestehende Gneise eindrang und heute die hoch gelegenen Weingärten von Berg trägt. Darauf lagern kalkig-dolomitische Karbonatgesteine des Erdmittelalters. Sie bilden die Felswände oberhalb Hundsheim und die Höhen des Spitzerberges.

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Ein Bild zeigt die Weinerlebniswelt Loisium

Kamptal

© ÖWM / Schramm

Kamptal

Das nach Süden ausgerichtete Weinbaugebiet beinhaltet geologisch ausgedrückt Gesteine des variszischen Gebirges und der Molassezone. Die Molassezone zeigt eine Entwicklung vom Meer, das von den Geologen Paratethys genannt wird, zu einer Flusslandschaft, die von den überlappenden Einflussbereichen der drei Flusssysteme Kamp, Traisen und Donau geprägt ist.

Im Norden dominieren die aus der Wachau und dem Kremstal bekannten, vielfältigen und vorwiegend sauren kristallinen Festgesteine. Darin eingesenkt ist in einem Keil vom Heiligenstein gegen Nordosten ein in Österreich einmaliges Gesteinspaket erhalten: in diesem tektonischen Graben sind die ersten Abtragungsprodukte des ehemaligen Hochgebirges der Böhmischen Masse zu finden. Sie bestehen aus Konglomeraten, Sandsteinen, Arkosen (rote, feldspatreiche Sandsteine) und Schiefertonen und wurden vor etwa 320 bis 250 Millionen Jahren zum Großteil unter trocken-heißem Klima als Sturzflutsedimente des alten Gebirges ins Vorland geschüttet. Als Besonderheit sind im Konglomerat Rhyolit-Gerölle als Zeugen vulkanischer Ausbrüche zu finden.

Auch im Kamptal ist der kaltzeitliche Löss das Weinbaugestein mit der größten Verbreitung.

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Ein Bild zeigt einen Weingarten an der Donau im Kremstal

Kremstal

© ÖWM / Schramm

Kremstal

Das Weinbaugebiet Kremstal liegt am südöstlichen Bogen des Waldviertels und des Dunkelsteinerwaldes, aufgebaut aus kristallinen Festgesteinen, und es öffnet sich gegen Osten in das Alpenvorland mit vorwiegend lockeren Gesteinen. Diese Position an der Wind abgewandten Seite des kristallinen Mittelgebirges ist für die weit verbreiteten und teils sehr dicken Lössablagerungen verantwortlich.

Nördlich der Donau werden die Hänge aus manchmal schiefrigem, manchmal festem Paragneis mit Amphibolit- und Granitgneiszügen und gegen Nordwesten aus Gföhler Gneis aufgebaut. Südlich der Donau herrscht Granulit vor. Der helle, sehr harte Granulit ist stofflich mit dem Gföhler Gneis verwandt, aber straff geschiefert und plattig.

Unter den Lockergesteinen dominiert der karbonatische Löss, der stellenweise in mehreren Schichten übereinander liegt. Er kann sowohl die kristallinen Gesteine, als auch alle älteren Schotter, Sande und Tone der teils im Meer, teils von Flüssen abgelagerten Molassesedimente und der Donauterrassen überlagern. Lediglich die tiefsten, flachen Lagen nahe an der schottrigen Talaue der Donau haben keine Lössbedeckung, sondern eine Haut aus feinen Überschwemmungssedimenten.

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Ein Bild zeigt einen Weingarten in der Thermenregion

Thermenregion

© ÖWM / Anna Stöcher

Thermenregion

Das Weinbaugebiet Thermenregion erstreckt sich am Ostrand der Kalkalpen zum Wiener Becken. Nur ein geringer Teil der Weingärten liegt aber direkt auf festen Kalk- und Dolomitgestein oder auf den Sandsteinen und Konglomeraten der Gosau-Gruppe. Die meisten Reben stehen auf Ablagerungen des einstigen Meeres und des Pannon Sees im Wiener Becken oder auf kaltzeitlichen Flussschottern in der Ebene des Steinfeldes.

Am Beckenrand dominieren Sande, Schotter, Sandsteine, Konglomerate und Brekzien, die aus Gesteinsmaterial der Kalkalpen und Flysch zusammengesetzt sind und von Flüssen aus den aufsteigenden Alpen geliefert wurden. Sie beherbergen berühmte Fundstellen von Fossilen, wie etwa die Gainfarner Sande. In ihnen wurde neben Muscheln, Schnecken und Korallen ein ganzes, etwa 14 Millionen Jahre altes Seekuhskelett gefunden. Beckenwärts stehen die Weingärten vielfach auf feinkörnigen Tonen, Mergeln, Hangschutt oder Kolluvium, darauf entwickeln sich lehmige Böden vielfach mit hohem Kalkgehalt.

Ganz im Südosten finden sich einige Weingärten auf der anderen Seite des Wiener Beckens auf kristallinen Schiefern und Karbonaten des Ostalpins, das hier im Rosaliengebirge aufragt.

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Ein Bild zeigt Weingärten im Traisental

Traisental

© ÖWM / Philipp Forstner

Traisental

Das markanteste geologische Element sind grobe, kalkig-dolomitische Schotter, die von der Ur-Traisen vor etwa 16 Millionen Jahren aus den aufsteigenden Kalkalpen hierher gebracht und in einem Delta in die Paratethys geschüttet wurden. Die Schotter sind zum größten Teil zu Konglomeraten verfestigt und treten insbesondere in den Höhen am westlichen Talhang auf. Auf der rechten Talseite dominieren die etwas älteren, sogenannten Oncophora-Schichten, die heute Traisen-Formation genannt werden. Es sind kalkige, mehr oder weniger schluffige und manchmal schwach verhärtete Sande, in denen die namensgebende Meeresmuschel „Oncophora“ zu finden ist; lokal sind Konglomerate eingeschaltet. Die beiden Einheiten bilden jedoch zusammen nur von etwa zwanzig Prozent der Weingartenböden den Untergrund.

Die überwiegende Mehrheit der Weingärten steht auf Löss, der am linken Talhang häufig von abgeschwemmten Konglomerat-Komponenten durchsetzt ist.

Im westlichsten Teil des Weinbaugebietes tritt der kristalline Untergrund des Dunkelsteinerwaldes mit hellem, hartem Granulit zu Tage, der saure Weingartenstandorte begründet, sofern nicht etwas Löss darüber geweht wurde.

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Ein Bild zeigt einen Weingarten in der Wachau

Wachau

© ÖWM / Brunnbauer

Wachau

Alte, kristalline Festgesteine, wie verschiedene Gneise, Amphibolite, Marmore und Quarzite bilden die steilen Hänge des Donautales. Allen voran der fein gefältelte Gföhler Gneis, der nach Stoffbestand und Gefüge mannigfaltige Paragneis und der feste Granodioritgneis von Spitz. Die vielfach als basische Lagen mit dem Paragneis wechselnden dunklen Amphibolite gehen auf Laven untermeerischer Vulkane zurück. Marmore mit charakteristischer grau-weißer Bänderung treten in der westlichen Wachau auf.

Im tieferen Teil der Talflanke ist zwischen Wösendorf und Weißenkirchen eine alte Rutschmasse aus verwittertem, chaotisch gelagertem Fels und Blockwerk und mit Kaolin und Rotlehm verschmierten Bewegungsflächen ausgebildet. Kleine Reste von Kiesen, Sanden, Schluffen und Tonen, etwa am Spitzer Burgberg und bei Weißenkirchen, belegen die zur Molassezone gehörige Entwicklung mit Flüssen und Meeresüberschwemmungen im Zeitraum zwischen 30 und etwa 15 Millionen Jahren.

Löss ist auch in der Wachau häufig als Schleier oder Decke auf den älteren Gesteinen anzutreffen. Grobe Flussschotter mit einer Bedeckung von feinen Überschwemmungssedimenten bilden den heutigen Talboden der Donau.

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Ein Bild zeigt einen Weingarten am Wagram

Wagram

© ÖWM / Anna Stöcher

Wagram

Nördlich der Donau dominiert der Löss. Er verhüllt den Untergrund aus kristallinen Gesteinen, aus schluffig-tonigen Meeresablagerungen der Molassezone und aus kaltzeitlichen Terrassenschottern fast vollständig. Der gelblich-mehlige und immer kalkig-dolomitische Gesteinsstaub ist hier stellenweise bis zu mehreren Metern dick. Im nördlichen, höheren und hügeligen Teil des Weinbaugebietes liegen die Weingärten auf sandig-schottrigen Böden, auf der sogenannten Hollabrunn-Mistelbach-Formation. Sie markiert einen früheren Lauf der Donau, der etwa 10 Millionen Jahre alt ist. Vielfach tragen die Schotter eine Lehmdecke.

Südlich der Donau stehen die Weingärten auf verschiedenen Gesteinen der Molassezone bis man gegen Osten auf die Großlage Klosterneuburg trifft. Ihre Rieden liegen auf unterschiedlich stark kalkigen Flyschgesteinen. Als Flysch werden charakteristische, sich oftmals wiederholende Abfolgen von Sand-, Schluff- und Tonstein und Mergel bezeichnet. Sie gehen auf untermeerische Schlammlawinen zurück, die sich in die Tiefsee des ehemaligen Ozeans ergossen.

Die nach Nordost gerichteten Unterhänge sind von feinkörnigen, mehr oder weniger karbonatischen Lehmen verhüllt.

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Ein Bild zeigt die Landschaft bei Retz in Weinviertel

Weinviertel

© ÖWM / Brunnbauer

Weinviertel

Am Rand zum Waldviertel stehen die Reben auf saurem Granit des Moravikum, der verwitternd zu quarzreichem Sand zerfällt. Gegen Osten folgen zwei Becken aus lockeren Gesteinen. Sie sind durch den Höhenzug der Leiser Berge und die markanten Klippen der Waschbergzone aus hellem, hartem Kalkstein voneinander getrennt. Der zentrale Teil des Weinviertels erfasst im Süden auch den Flysch mit kalkigen Sandsteinen und Mergeln am Bisamberg und meist sauren, quarzreichen Sandsteinen und Tonen am östlichen Rand des Korneuburger Beckens.

Westlich der Waschbergzone liegt die Molasse mit Sanden, Kiesen, tonigen Schluffen und der Besonderheit von Diatomithorizonten einerseits und andererseits mit dem breiten schottrigen Höhenzug der Ur-Donau.

Die Region östlich der Waschbergzone gehört zum Wiener Becken und ist ebenfalls vorwiegend aus lockeren, meist kalkigen Gesteinen wie Kiesen, Sanden und tonigen Schluffen aufgebaut. Feste Kalksteine oder Kalksandsteine treten in beiden Becken nur lokal auf.

Über die Hälfte der Weingärten liegt auf Löss, dem kaltzeitlichen Gesteinsstaub, der in unterschiedlicher Dicke alle älteren Gesteine bedecken kann und dann auch auf saurem Untergrund für Kalkgehalt sorgt.

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