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Weintaufe Österreich und Bacchuspreisverleihung 2011

Das Mittelburgenland war am dritten November Schauplatz der traditionellen Weintaufe Österreich und der damit einhergehenden Bacchuspreisverleihung 2011. In diesem Rahmen wurde auch wieder der Ehrenring des Österreichischen Weinbauverbandes (ÖWBV), dieses Jahr an Josef Pröll, verliehen. Der österreichische Schauspieler Wolfgang Böck und die Schweizer Weinjournalisten Susanne Scholl und Andreas Keller wurden aufgrund besonderer Verdienste um den österreichischen Wein mit dem Bacchuspreis 2011 ausgezeichnet. Der heurige Taufwein, ein Blaufränkisch, erhielt von den Preisträgern den Namen „Felix Austria“.

Copyright: ÖWM / Weintaufe 2011
© ÖWM / Weintaufe 2011

Im ehrenvollen Ambiente des Vinatrium im mittelburgenländischen Deutschkreutz wurde am dritten November die Segnung und Namensgebung des jungen Weins 2011 von Monsignore Ernst Zonschitz zelebriert. Die Weintaufe Österreich ist zudem einmal im Jahr würdiger Rahmen für die Verleihung des renommiertesten Weinpreises Österreichs: dem Bacchuspreis. Dieser Preis wird traditionell an Persönlichkeiten verliehen, die herausragende Verdienste für die österreichische Weinkultur leisten. Die Bacchuspreisträger sind zudem die Namenspaten für den jährlichen Taufwein. Andi Liegenfeld, Präsident des burgenländischen Weinbauverbandes, und Willi Klinger, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing,  übergaben feierlich im Anschluss an die Laudationen den Bacchuspreis in der Kategorie national an Wolfgang Böck, und in der Kategorie international den Schweizer Weinjournalisten Andreas Keller und Susanne Scholl.

Ehrenring des ÖWBV an Josef Pröll

Während seiner steilen Karriere in der österreichischen Politik, in der Josef Pröll auch sechs Jahre Landwirtschaftsminister war, lag ihm der österreichische Wein und das Wohl der Winzer immer besonders am Herzen. Als Zeichen der Wertschätzung, Anerkennung und Dankbarkeit für seine Verdienste  wurde Josef Pröll der Ehrenring des Österreichischen Weinbauverbandes verliehen.

Wolfgang Böck, Weinbotschafter des Burgenlandes

Für das große Publikum war der „Trautmann“ sein Durchbruch, dabei hatte er zum Zeitpunkt der Erreichung seiner größten Popularität schon eine lange Schauspielkarriere hinter sich: 1953 als Sohn eines Industriekaufmanns und einer Kindergärtnerin in Linz geboren, ging er mit 20 Jahren nach Graz um dort an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Schauspiel zu lernen. Weitere Stationen waren das Landestheater in Linz, das Wiener Volkstheater, danach das  Schauspielhaus Zürich. Als er schließlich in Berlin engagiert wurde, hinterließ er zurück in Österreich bleibenden Eindruck im Grazer Opernhaus und bei den Salzburger Festspielen. Seine Film- und TV-Karriere beschränkte sich nicht nur auf den zuvor erwähnten Trautmann, er übernahm auch zahlreiche Rollen, wie in „Kommissar Rex“, und  beim „Tatort“. Für seine bisherige Darstellung des Inspektor Trautmann wurde Böck 2001 von der Vereinigung der Bundeskriminalbeamten Österreichs zum „Ehrenkiberer“ ernannt. Der begeisterte Motorradfahrer und Vater eines Sohnes lebt mit seiner Frau, der burgenländischen Architektin Sonja Kremsner, teils in Wien, teils im Burgenland.

Wolfgang Böck wurde für den Bacchuspreis nominiert, weil er sich seit Jahren für den burgenländischen Weinbau einsetzt und dies in allen seinen Tätigkeiten unter Beweis stellt. Nicht nur literarische Darbietungen sondern auch sein vorbildlicher Einsatz für den heimischen Wein machen ihn zum Weinbotschafter. Weinlesungen und die Kobersdorfer Festspiele, bei denen der Wein große Beachtung findet, sind nur einige „weinige“ Aktivitäten von Wolfgang Böck.

Susanne Scholl und Andreas Keller, das „Traumpaar“ der Schweizer Weinszene

Nach dem Phil-I-Studium an der Universität Zürich war Andreas Keller von Anfang an als Redakteur und später als Chefredakteur bei der 1980 gegründeten Weinzeitschrift Vinum in Zürich tätig. Seit 1992 besitzt er das Pressebüro „Weininformation“ in Zürich, wo er 15 Jahre lang die Ess- und Trinkkulturzeitschrift marmite als Redakteur und später als Chefredakteur betreute. Heute ist er regelmäßig für Medien wie Der Sonntag, Kochen oder marmite tätig. Andreas Keller ist einer der vier Begründer des Mémoire des Vins Suisses und Mitglied der Académie Internationale du Vin sowie von zahlreichen nationalen und internationalen Weinbruderschaften.

Nach einer kaufmännischen Lehre in einem Zürcher Damenkonfektionsgeschäft verbrachte Susanne Scholl 18 Monate in Frankreich, davon sechs in Nizza als Serviceangestellte in einem Café und zwölf in Paris als Au-Pair-Mädchen bei einer Pianistin. Zwanzig Jahre später, lernte sie Andreas Keller kennen, den Chefredaktor von Vinum, mit dem sie sechs Jahre als Redaktionsassistentin arbeitete. Als dieser seinen Arbeitsplatz wechselte, blieb sie an seiner Seite. Seit bald dreißig Jahren begleitet Susanne Scholl nun schon Andreas Keller durch dick und dünn.

Susi und Andreas, wie beide liebevoll in der Weinbranche genannt werden, gehören zu den Urgesteinen der Schweizer Weinszene und sind nicht leicht in wenigen Sätzen zu beschreiben. Er, positiv pedantisch und detailversessen in seine Arbeit, ein Multitalent, wie es nur noch wenige gibt, ausgezeichneter Sensoriker, Terroir-Traditionalist und Hedonist auf höchstem Niveau. Sie, seine Organisatorin, Managerin, „rechte Hand“, Denkerin und Vordenkerin in all jenen Bereichen, um welche Andreas‘ Gedanken eher selten kreisen.

Ihre Zusammenarbeit mit der ÖWM begann bereits 1997 mit Bertold Salomon, als sie für  eine Österreich-Präsentation in Küsnacht erstmals den Auftrag bekamen, Pressevertreter einzuladen und zu betreuen. 2001 musste die Veranstaltung aus Platzgründen ins Kongresshaus verlegt werden und heute ist sie die größte Österreich-Präsentation, die von der ÖWM, gemeinsam mit Susanne und Andreas, organisiert wird. Seit vielen Jahren sind sie nicht nur mehr Mitorganisatoren dieser Veranstaltung sondern auch glühende Vertreter österreichischer Weinkultur in der Schweiz, Redakteur unzähliger Artikel über unsere Winzer und Weine, Schweizer Ansprechpartner für viele Österreich-Belange und gute Freunde.

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Bacchuspreisträger 1971-2011