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Österreichischer Wein: 2002 erneut positive Bilanz

Anlässlich der Jahrespressekonferenz der Österreichischen Weinmarketinggesellschaft im Restaurant Vestibül schlossen ÖWM-Geschäftsführer Michael Thurner und Bundesweinbaupräsident Josef Pleil das Weinjahr 2002 positiv ab. Ein hoher Marktanteil im Inland, Rekordexporte und die Etablierung der Regionalen Weinkomitees unterstützen die Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Weines, besonders auch unter dem Aspekt der bevorstehenden EU-Erweiterung.

Exportgrafik
Exportgrafik, © ÖWM

Inland: Marktanteil gefestigt, LEH gewinnt an Bedeutung

Der Marktanteil für österreichischen Wein beim Heimkonsum beträgt laut Fessel-GfK im ersten Halbjahr 2002 stabile 80%. Während der Ab Hof Verkauf weiterhin rückläufig ist, gewinnt der Lebensmittelhandel als Einkaufsstätte für Wein zunehmend an Bedeutung.
Die neuesten Nielsen Daten (3. Qu. 02) bestätigen dort einen erfreulichen Marktanteil für unsere Weine von 55,7% gegenüber 54,8% im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bereits 55% aller im Supermarkt gekauften Weine sind rot. Da in Österreich nur etwas mehr als ein Viertel der Anbaufläche mit Zweigelt, Blaufränkisch & Co bepflanzt sind, erklärt sich auch der dort geringere Marktanteil für unsere Rotweine von 41,2% gegenüber erfreulichen 71,5% bei Weißwein.
Die Auswirkungen der EU-Förderung zur Weingartenumstellung dürften hier in den nächsten Jahren sichtbar werden. „Eine starke Position am Heimmarkt ist Grundvoraussetzung für erfolgreiche Weinexporte“, meint Michael Thurner, der zuversichtlich in sein zweites Jahr als ÖWM-Geschäftsführer blickt, „wir werden um jeden Prozentpunkt Marktanteil kämpfen“.

International: Rekordexporte und Zukunftschancen

Auch international kann die heimische Weinwirtschaft auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Laut Hochrechnung der Österreichischen Weinmarketinggesellschaft wurden im abgelaufenen Jahr 54 Mio. Liter Österreichischer Wein exportiert. „Die internationalen Imageerfolge unserer Weine schlagen sich nun auch in Exportzahlen nieder, wir haben noch nie so viel Wein exportiert“, so Thurner stolz. Während der Fassweinexport in den ersten neun Monaten des Jahres um 6% zulegte, konnten der Flaschenweinexport um über 20% gesteigert werden. Der Gesamtexportwert dürfte 2002 laut ÖWM-Hochrechnung knapp 57 Mio. EUR betragen. Als wichtigste Exportmärkte gelten nach wie vor Deutschland, die USA und die Schweiz, wobei auch in Osteuropa Exportchancen geortet werden. „Mit Tschechien und Polen treten im Rahmen der EU-Erweiterung zwei wichtige Märkte für den Österreichischen Weinexport der EU bei“, so Weinbaupräsident Ing. Josef Pleil. „Österreichs Weinwirtschaft hat in den letzten Jahren schon viel zur Erschließung dieser Märkte getan. Neben den bestehenden Fassweinexporten müssen in Zukunft noch mehr höherwertige Flaschenweine in diese Länder exportiert werden“, so Michael Thurner zum Potenzial dieser Beitrittskandidaten.

Weinkomitees: Selbstverwaltung statt Zentralismus

„Die Bildung der Regionalen Weinkomitees ist in fast allen Weinbaugebieten abgeschlossen,“ so Weinbaupräsident Pleil, der auch Vorsitzender des Nationalen Weinkomitees ist. „Mit den Komitees im Donauland und in der Steiermark rechne ich in den nächsten Monaten. Die Selbstverwaltung in den Weinbaugebieten wird unsere Weinwirtschaft nachhaltig stärken“. Die Komitees arbeiten bereits intensiv an der Profilierung ihrer Herkünfte, wobei die ÖWM - als Serviceorganisation der Weinwirtschaft - die Komitees bei strategischen Marketingfragen berät. „Der erste DAC-Wein dürfte mit Anfang März in Österreich auf den Markt kommen“, freut sich ÖWM-Chef Michael Thurner über die Arbeit des Komitees im Weinviertel.