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Wein aus Österreich - Marktdaten 1998

Der österreichische Wein ist weiter im Aufwind. Trotz knapper Mengen aufgrund der geringen Ernten 1995/96 und '97 konnten während der Monate I-V 1998 gegenüber I-V 1997 Exportwertsteigerungen über 20% erreicht werden (Quelle ÖSTAT). Die Aussichten auf eine quantitativ und qualitativ sehr gute Ernte 1998 erhöhen die Marktchancen im Ausland und im heimischen Markt. Im Inland geht es vor allem darum, die zuletzt in manchen Segmenten des Lebensmittelhandels unbefriedigende Präsenz von österreichischem Wein wieder zu verstärken.

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Marktdaten Halbjahr 98

© ÖWM / Anna Stöcher

Marktdaten Halbjahr 98

Grundsätzlich werden immer bessere österreichische Weine produziert, konsumiert und exportiert. Weiterhin werden 50% des heimischen Weines direkt ab Hof gekauft. Der Lebensmittelhandel hält bei ca. 40% Marktanteil. Bei historischen Tiefständen der Weinlager, einer Weinernte wie 1997 von 1,8 Mio. hl und einem Inlandskonsum von 2,5 Mio. hl, liegt es auf der Hand, daß die unteren Segmente im LEH weniger besetzt werden. Fehlende Mengen im unteren Preissegment wurden durch ausländischen Weine ergänzt.

Eine gute Ernte erhöht die Marktchancen

Erst die guten Aussichten für die Ernte 1998 ermöglichen es, strategisch wichtige Segmente im LEH wieder für österreichischen Wein zugänglich zu machen. Aufgrund der Ende August abgegebenen Schätzungen der ehrenamtlichen Berichterstatter dürfte die heurige Ernte mit 2,3 Mio. hl um 500 000 hl höher ausfallen als 1997. Umfragen bei Winzern ergaben zum Teil sogar etwas höhere Schätzungen. Im Gegensatz zum Vorjahr wurden kaum Frostschäden gemeldet. Die Blüte verlief durchwegs gut und der warme sonnenreiche Sommer berechtigt zu den hohen Erwartungen. Allerdings wird der Witterungsverlauf in den Monaten September und Oktober die Qualität und Menge noch wesentlich beeinflussen.

Die Herkunft stärker profilieren

Die Situation am heimischen wie am internationalen Weinmarkt an der Schwelle zum dritten Jahrtausend gibt Anlaß, über Strategien nachzudenken, wie sich ein kleines Weinland wie Österreich langfristig noch besser positionieren könnte. Dr. Bertold Salomon, Geschäftsführer der Österreichischen Weinmarketingserviceges.m.b.h. sieht für Österreich klare Vorteile in einer stärkeren Herkunftsprofilierung. Ein der neuen EU-Weinmarktordnung entsprechendes Modell wird derzeit in Österreichs Weinwirtschaft diskutiert. Die dafür notwendige Bildung von interprofessionellen Komitees würde auch die demokratische Selbstbestimmung innerhalb der Weinwirtschaft garantieren.