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Wein: Trendumkehr im Lebensmittelhandel

Seit dem EU-Beitritt wird Wein in Österreich immer häufiger im Lebensmittelhandel (LEH) gekauft, der Ab-Hof-Verkauf ist rückläufig. Das internationale Weinsortiment der Supermärkte bescherte der heimischen Weinwirtschaft Marktanteilsverluste. Seit dem letzten Jahr wird dort wieder vermehrt Österreichischer Wein gekauft. Der Trend scheint sich fortzusetzen.

Weinglas, Copyright ÖWM
Weinglas, © ÖWM

Laut AC Nielsen wurden vom Österreichischen LEH (exklusive Diskontmärkte) im Vorjahr 42,4 Mio. Liter Wein im Wert von 129,2 Mio. Euro verkauft. 54,6 % davon sind Weine aus Österreich. Das ist erstmals wieder mehr als im Vorjahr. „Dieser Trend hält auch im ersten Quartal 2003 an, der Konsument kauft wieder nachhaltig mehr Österreichische Weine,“ freut sich Michael Thurner, Geschäftsführer der Österreichischen Weinmarketinggesellschaft (ÖWM).

Zur Zeit sind 44 % der Weine, die in Österreichs Supermärkten gekauft werden, Weißweine. Während dort der Marktanteil für Österreichischen Wein knapp 72 % beträgt, gibt es beim Rotwein noch Aufholbedarf (41 % Österreichanteil). Potenzial sieht die ÖWM dennoch in beiden Bereichen. Der Konsumtrend könnte sich laut Thurner in den nächsten Jahren vom Rotwein wieder in Richtung Weißwein verschieben. Dies zeigen rückläufige Zuwachsraten beim Rotweinkonsum. Die erhöhte Nachfrage nach heimischen Rotweinen führt auch dort zu vermehrten Listungen Österreichischer zu Lasten Ausländischer Weine.

Österreichischer Wein hat in den letzten Jahren im Lebensmittelhandel Marktanteile verloren: Einerseits auf Grund des Rotweinbooms und des hier fehlenden Angebots an Österreichischen Rotweinen, andererseits durch die vermehrte Probierfreudigkeit der Konsumenten. „Dass nun wieder vermehrt Österreichischer Wein im Lebensmittelhandel gekauft wird, zeigt, dass der Konsument die Qualitätsbemühungen der Österreichischen Weinwirtschaft sehr wohl honoriert,“ so Thurner. Der Handel reagiert auf die geänderte Nachfrage mit Sortimentsanpassungen.