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Rekordumsatz beim Weinexport

Trotz geringer Erntemenge erzielen Österreichs Winzer ein All-time-high bei Exporterlösen. Die heimischen Winzer blicken 2013 erneut auf ein erfolgreiches Exportjahr zurück. Obwohl nach 2012 auch 2013 eine mengenmäßig leicht unterdurchschnittliche Ernte eingebracht wurde, stieg der Exporterlös um 5% auf 139 Mio. Euro an. Durch den hohen Anteil von Flaschenweinexporten konnte erstmals ein durchschnittlicher Exportpreis von 3 Euro/Liter erwirtschaftet. Besonders der Export in Länder wie die Benelux-Staaten, Skandinavien oder Großbritannien, aber auch Fernmärkte wie China, trägt stark zum Rekordumsatz beim Weinexport bei. Durch eine Strukturbereinigung in der heimischen Weinwirtschaft steigt die Anzahl an exportierenden Weinbaubetrieben konstant an.

Das Bild zeigt die Exportgrafik mit einer Weinlandschaft im Hintergrund.
© ÖWM

Höchster Exportumsatz mit Durchschnittspreis von 3 Euro/Liter erreicht.

Österreichs Weinexportumsätze entwickelten sich auch 2013 trotz kleiner Erntemenge von knapp 2,4 Mio. hl weiter dynamisch. Die endgültigen Gesamtexportzahlen der Statistik Austria von Juli 2014 zeigen mit 139 Mio. Euro ein weiteres Umsatzplus von über 5% bei einer konstanten Menge von 47 Mio. Liter. Der Durchschnittspreis aller Exporte liegt erstmals bei 3 Euro/Liter, womit ein wichtiges Ziel der österreichischen Weinwirtschaft erreicht wurde. Wesentlichster Erfolgsfaktor ist dabei weiterhin der hohe Anteil an Flaschenweinexporten, die inzwischen 95% des gesamten Exporterlöses erwirtschaften.
Somit liegen die Weinexporterlöse erneut deutlich über dem Vorjahresniveau von 132 Mio. Euro. „Bemerkenswert ist, dass das Wachstum nicht von den traditionell stärksten Märkten Deutschland, Schweiz und USA ausgeht, sondern von früheren „Problemkindern“ wie Skandinavien, den Beneluxländern und Großbritannien“, analysiert Willi Klinger, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing (ÖWM). „Aber auch die Märkte in der zentraleuropäischen Nachbarschaft geben Anlass zu Optimismus.“ Besonders erfreulich ist, dass die österreichischen Weinexporte nach China mit einem Zuwachs von 23% erneut stark zulegen konnten und der Durchschnittspreis über 7 Euro/Liter beträgt. In diesem Markt sieht die ÖWM weiteres großes Potenzial.
In den offiziellen Exportzahlen in die europäische Gemeinschaft sind auch Reexporte enthalten. Sie dürften 2013 gegenüber dem Vorjahr nicht gestiegen sein.

Mehr Winzer drängen in den Export.

In den vergangenen Jahren hat sich in der österreichischen Weinwirtschaft ein starker Strukturwandel vollzogen. 2009 gab es knapp 1.000 Betriebe in Österreich, die über 30.000 Liter Wein produzierten. Bis zum Jahr 2012 stieg diese Zahl auf über 1.600 an. (2012 gab es 3.300 Betriebe in Österreich, die unter 30.000 Liter produzierten, 2009 waren es noch 5.500.) Aufgrund des gleichbleibenden Konsums am Heimmarkt erhöht diese Entwicklung auch den Konkurrenzdruck im Inland.
Aus diesem Grund nimmt die Bedeutung des Weinexportes seit einigen Jahren für die heimischen Winzer massiv zu. „Es reicht nicht mehr aus, in wenigen großen Exportländern wie Deutschland, Schweiz oder USA erfolgreich zu sein. Österreichischer Wein ist in allen Ländern ein Nischenprodukt. Daher müssen wir im Export die Anzahl der Länder erhöhen, in denen wir in diesen Nischen erfolgreich sind. Dort müssen wir einerseits die Spitze im Topsegment verteidigen, andererseits aber auch in Preisklassen reüssieren, in denen eine vernünftige Menge umgesetzt wird und der durchschnittliche Exportpreis bei drei bis fünf Euro pro Liter liegt“, erklärt Willi Klinger die Strategie der ÖWM. „Dies ist uns in vielen europäischen Ländern sehr erfolgreich gelungen.“

„Die erfreulichen Export-Daten zeigen, dass die Zusammenarbeit von Winzern, Händlern und ÖWM erfolgreich ist“, kommentiert Johannes Schmuckenschlager, neuer Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes, die positive Exportentwicklung. „Erfolgreiche Exportzahlen signalisieren eine hohe Wertschätzung für den österreichischen Wein im Ausland. Dieses Image wirkt sich auch auf den Heimmarkt positiv aus und trägt so zu einer Verbesserung der Wertschöpfung bei den Betrieben bei."