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Alle Jahre sind es dieselben Fragen: Ist es zu viel Sonne für unsere Weingärten? Oder doch etwa zuwenig? Wird das Wasser langsam knapp oder sind unsere Weinstöcke in dieser Hinsicht genügsam?

Die Bedeutung des Terroir

Fakt ist, dass Rebstöcke sehr anpassungsfähig sind, vorausgesetzt bei ihrer Auspflanzung wurde auf ihre Vorlieben, Reifemöglichkeiten und Standortanforderungen geachtet. Rebsorten, die spät reifen, stehen daher selten in kühlen Lagen, da es sonst zu Reifeproblemen kommen kann. Und krankheitsanfällige Sorten wird man selten in feuchten Lagen finden, da der Pilzdruck zu hoch wird. Österreichs Winzer wissen, welche Rebsorten wo am besten wachsen und haben dieses Wissen in den vergangenen Jahren noch vertieft.

Reben haben wechselhafte Witterung gut überstanden

Nach einem relativ späten Austrieb der Reben und einem wechselhaften Blütewetter im Juni, das zu einem geringeren Fruchtansatz besonders bei Grüner Veltliner geführt hat, gab es während des Juli eine Hitze- und Trockenperiode in den österreichischen Weingärten. Aufgrund guter Wasserreserven aus dem Spätherbst 2005 und des langen und schneereichen Winters sind dabei kaum Trockenschäden aufgetreten. Rebstöcke sind Tiefwurzler, daher hat das vorhandene Wasser zu einem starken Wachstum der Blattmasse geführt. Dies erfordert sorgfältige Weingartenarbeiten der Winzer, wie z.B. überlegtes Freistellen der Traubenzone, Wipfeln der Triebspitzen, Ausbrechen von Geiztrieben uvm. Vereinzelt wurde in einigen Gegenden ein höherer Druck von Blattkrankheiten wie falscher Mehltau verzeichnet. Der Traubenansatz war gut, wobei jedoch einzelne Gebiete bei einigen Rebsorten geringere Mengen meldeten. Der feuchte August erhöhte die Notwendigkeit umsichtiger Arbeit im Weingarten.

Ende August präsentierten sich die Weingärten in hervorragendem Zustand, großteils mit üppiger Blattmasse und gesundem Traubengut. Die Anfang September einsetzende Schönwetterperiode katapultierte die Reifegradationen der Trauben nach vorne. Die Aussicht auf einen warmen, sonnigen Altweibersommer verspricht einen weiteren hervorragenden Jahrgang. Mengenmäßig wird eine Ernte von 2,2 – 2,4 Mio. hl erwartet.

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