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1999

Die Weinernte betrug knapp 2.800.000 hl, wodurch das Vorjahresergebnis um 4 % übertroffen werden konnte. Ausschlaggebend waren das Ausbleiben stärkerer Frostschäden in den Hauptanbaugebieten sowie ausreichende Wasserversorgung in der Vegetationsperiode. Die Blüte dauerte von Mitte bis Ende Juni. Sie brachte einen sehr guten Traubenansatz ohne große Verrieselungsschäden. Der warme, regenreiche Sommer sorgte für eine gute Laubentwicklung. Hagelschäden entstanden allerdings sowohl in Niederösterreich als auch in der Steiermark auf einer Fläche von rund 1000 ha. Auf einen wechselhaften August folgte ein ungewöhnlich milder, sonnenreicher September, der die Reife vorantrieb und so die Voraussetzungen für einen sehr guten Jahrgang schuf. Optimale Wetterverhältnisse im Oktober mit milden, sonnigen Tagen und kühlen Nächten förderten die Aromabildung in den Trauben. Die erfreulich lange Vegetationsperiode schaffte extraktreiches Traubengut. Kräftige, gut strukturierte Weiß- und Rotweine waren das Ergebnis. Klare, sortentypische Frucht und gebietstypischer Charakter sind ebenfalls die logische Folge eines rundum gelungenen Weinjahres. Dies gilt auch für Österreichs berühmte Süßweinregionen wie den Seewinkel und Rust, denn der Edelpilz Botrytis cinerea sorgte zum richtigen Zeitpunkt für optimal konzentriertes Lesegut.

1998

Die Ernte brachte ca. 2.700.000 hl Wein, gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um über 900.000 hl (+ 50 %). Grund dafür waren die vergleichsweise geringeren Ausfälle durch Frostschäden und die günstigen Wetterbedingungen in den Sommermonaten. Die Blüte dauerte von Anfang bis Mitte Juni und war im Vergleich zu einem Durchschnittsjahr um 14 Tage früher abgeschlossen. Der Traubenansatz war gut und ohne große Verrieselungsschäden. Der regenreiche, aber warme Juli sorgte für gute Laubentwicklung. Es folgte ein heißer, sonnenreicher August, der die Reife begünstigte und zu höchsten Erwartungen berechtigte. Nach einigen Regentagen Anfang September konnten während einer Schönwetterphase die Frühsorten rechtzeitig eingebracht werden. Der Witterungsverlauf blieb wechselhaft und die Ernte gestaltete sich, obwohl längere Sonnenfenster in allen Weinbaugebieten immer wieder gute Bedingungen boten, sehr aufwändig, um gesundes Traubenmaterial auszulesen. Sowohl die Weißweine als auch die Rotweine konnten vom Reifevorsprung im August profitieren. Noch im November wurden edelsüße Trauben für extrem hochgradige Prädikatsweine gelesen, die an die großen Jahrgänge 1989, 1991 und 1995 anschließen.

1997

Die Ernte brachte 1.801.747 hl Wein. Der Winter war durch extrem tiefe Temperaturen bis zu –30 °C geprägt. Nach spätem Austrieb und durchschnittlicher Blüte waren die erste Vegetationsphase und vor allem der Juli von vielen Niederschlägen gekennzeichnet (120 bis 240 mm Regen). Rückstände in der Vegetation wurden allerdings durch einen prachtvollen August mit 260 bis 300 Sonnenstunden rasch aufgeholt. Das Laub und die Trauben zeigten sich überdurchschnittlich gesund. Im September setzte sich die außergewöhnliche Schönwetterphase fort, sodass im Burgenland bereits Ende des Monats mit der Hauptlese begonnen werden konnte. Höhergradige Spätlesen wurden ab Mitte Oktober eingebracht. Abgesehen von Hochprädikaten, vor allem. Eiswein, war die Lese Ende November abgeschlossen. Die Qualität ist in ganz Österreich sehr hoch: Sie ist nicht nur wesentlich besser als im Vorjahr, sondern der 1997er gehört im Segment „trockener Weißwein“ zu den Spitzenjahrgängen. Der Anteil vollreifer Trauben war überdurchschnittlich hoch, es gibt besonders reintönige, sortentypische Weine. Die Säurewerte liegen naturgemäß niedriger als beispielsweise im Vorjahr, werden aber in den meisten Fällen als zufrieden stellend bis ausreichend beurteilt. Bei Rotwein waren die Voraussetzungen für große Gewächse ideal. Es fehlen allerdings die höchsten Prädikatsstufen, vor allem Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen, weil es im Herbst sehr trocken war und zu keiner nennenswerten Botrytisinfektion kam. Für die Eisweinernte stand nur ein sehr kurzer Zeitraum zur Verfügung.

1996

Die Weinernte lag mit 2.110.000 hl beträchtlich unter dem langjährigen Durchschnitt (2.609.000 hl).Von der Gesamtmenge entfielen 73 % auf Weißwein, 27 % auf Rotwein und Rosé. Der Erntedurchschnitt betrug 4.348 l/ha, in Wien war er am höchsten (5.226 l/ha), gefolgt von Niederösterreich (4.784 l/ha) und der Steiermark (3.870 l/ha), im Burgenland (3.559 l/ha) waren die Flächenerträge am niedrigsten. Der Lagerbestand verringerte sich neuerlich. Die Reben trieben mit mehrwöchiger Verspätung aus, der Vegetationsrückstand wurde aber bald aufgeholt. Die Blüte begann sehr früh, verlief in vielen Gebieten optimal und war meist binnen weniger Tage abgeschlossen. Die Witterung in den Sommermonaten lag im langjährigen Durchschnitt, ab Mitte August gab es Traubenmost. Ende August und im September war es regnerisch und zu kühl. Der Vegetationsvorsprung schrumpfte, bei empfindlichen Sorten waren korrigierende Laubarbeit und Vorlesen unerlässlich. Die Qualität hing wesentlich vom Können, der Risikobereitschaft und vom Einsatz der Winzer ab. Wo dies gegeben war, konnte großartiges Lesegut eingebracht werden. Das Spektrum reicht vom Tafelwein bis zur Trockenbeerenauslese, der Schwerpunkt lag bei Qualitätswein. Rotweine haben die Größe und Wuchtigkeit der vorangegangenen Jahrgänge nicht erreicht.

1995

Nach einem milden Winter und verspätetem Austrieb holte die Vegetation rasch auf. Der Gescheinansatz war kaum schlechter als im Vorjahr, doch verlief in allen Weinbaugebieten die Blüte wesentlich ungünstiger. Im Juli gab es eine lang anhaltende Hitzeperiode und gut verteilte Niederschläge, aber im August setzten ungünstige Witterungsverhältnisse ein, die auch Oidium-Probleme brachten. Die kalte und nasse Witterungsperiode in der ersten Septemberhälfte führte zu verbreiteter Traubenfäulnis. Die Erntemenge verringerte sich bis um 30 % gegenüber dem Vorjahr. Die Zuckerwerte entwickelten sich trotzdem gut, nach langer Zeit gab es wieder gute Säurewerte. Anfang Oktober, nach ausreichender Primärinfektion mit Botrytis cinerea, setzte eine trocken-warme Periode ein. Der lange „Altweibersommer“ verhalf zu hohen Prädikatsweinen. Regional gab es starke Unterschiede. Im Bericht der Statistik Austria wurde die Qualität der Moste als durchschnittlich beurteilt. Die meist guten Säurewerte gaben den Weinen Rückgrat, sodass es in allen Gebieten Weine von recht guter Qualität gab. In Niederösterreich präsentierten sich die Grünen Veltliner fruchtig und mit erfrischender Spritzigkeit. Im Burgenland brachten die Winzer vielfach hochgradiges Lesegut für Prädikatsweine ein. In der Steiermark hat der prachtvolle, nahezu wolkenlose Oktober vieles wieder gutgemacht. Einer extrem niedrigen Menge (etwa 30 bis 40 % weniger als im Vorjahr) stand hohe Qualität gegenüber: Weine mit feinem, duftigen Bukett, viel Frucht und guter Säure. Der Ertrag lag mit 2,228.000 hl um 15,8 % niedriger als die Vorjahresernte. 81 % waren Weißwein (1,809.000 hl), 19 % Rotwein und Rosé (419.000 hl). Dies führte zu einem weiteren Rückgang des Gesamtlagerbestands auf 3.953.000 hl. Der Jahrgang kann in Summe als ausgezeichneter Prädikatsweinjahrgang bezeichnet werden.

1994

Die Reben überwinterten gut, nach normal einsetzendem Austrieb und günstigem Frühsommerregen verlief die Blüte unter positiven Bedingungen, was ausgezeichnete Befruchtung zur Folge hatte. Der heiße Sommer hätte zu einem sehr frühen Lesetermin geführt, wenn nicht Trockenheit ein begrenzender Faktor gewesen wäre. In den frühen Herbsttagen gab es etwas Niederschlag, wodurch die Weinstöcke das Versäumte nachholen konnten. Die Zuckerwerte stiegen rasch an, aber die Säurewerte sanken oft recht tief. Der Jahrgang stellte große Anforderungen im Keller. In qualitativer Hinsicht zeichnet sich der Jahrgang durch hohe Qualität aus. Es sind Weine mit viel Frucht, Eleganz und feinem Abgang, darunter viele Kabinettweine. Vor allem Weißweine mit dominantem Primärbukett können groß sein. Die Farbtiefe der Rotweine ist gut, sie sind duftig und feinsamtig. Die Weinernte lag mit 2.646.635 hl um 29,5 % höher als die Vorjahresernte. Der Weißweinanteil lag bei 81,4 %, auf Rotwein entfielen 18,6 %.

1993

Das Weinjahr 1993 und damit der Jahrgang wurde durch einen extremen – für Wein aber günstigen – Witterungsverlauf geprägt. Ein lang anhaltender Winter bewirkte anfänglich einen Vegetationsrückstand, der im April infolge rascher Wetterverbesserung schlagartig aufgeholt wurde. Danach gab es kräftiges Wachstum der Reben. Ein trockener Mai begünstigte eine frühe Blüte. Der Juli war kühl, mit nur wenigen Sonnentagen, allerdings in den ostösterreichischen Weinbaugebieten mehr als im übrigen Westeuropa. Erst Ende August kam noch rechtzeitig eine kurze Regenperiode. Die Traubenreife war aber etwa 14 Tage voraus, der weinbaugesetzliche Lesetermin wurde in Niederösterreich und im Burgenland freigegeben, in der Steiermark begann die Lese am 4. September. Im Gegensatz zum Vorjahr konnten auch hohe Prädikatsweine eingebracht werden. Im Vergleich zum wuchtigen, säurearmen, alkoholreichen Jahrgang 1992 brachte der neue Wein mehr Frucht als Wucht, mehr Eleganz als Substanz, begleitet von harmonischer Säure. Beim Rotwein konnte der Anschluss an den außergewöhnlichen Jahrgang 1992 gefunden werden. Die geerntete Weinmenge war mit 1.865.000 hl um 723.000 hl geringer als im Vorjahr. Von der gesamten Ernte entfielen 1.438.00 hl auf Weißwein (77 %) und 428.000 hl auf Rotwein (23 %).

1992

Nach mildem Winter, frühem Austrieb und gutem Blühverlauf folgte ein extrem heißer und trockener Sommer. Die Ernteerwartungen schrumpften, die Mostgrade lagen über dem Durchschnitt. Hochgradige Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen konnten mangels Botrytisbildung nicht geerntet werden. Die Erntemenge erreichte nicht ganz 2.600.000 hl. Gegen Jahresende herrschten ideale Voraussetzungen für die Eisweinbereitung. Wunderbaren Qualitäten standen teilweise hohe Mengenverluste gegenüber.

1991

Die Ernte fiel ähnlich wie im Vorjahr gut aus, sie war nur mengenmäßig eine Spur niedriger. In allen Weinbaugebieten war sie aber ziemlich ausgeglichen in Menge und Qualität.

1990

Der im Großen und Ganzen günstige Witterungsverlauf brachte eine mengen- und qualitätsmäßig gute Weinernte. Wenngleich es oft große Unterschiede gab, zeigten die Weine harmonische Säure und angenehme Frucht. Die Rotweine waren dicht und farbintensiv.

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